Polin setzt sich im Zielspringt gegen Norwegerin Björgen durch.
Die Polin Justyna Kowalczyk, die zuvor durch heftige Kritik an Marit Björgen aufgefallen war, hat am Samstag bei den Olympischen Winterspielen im 30-km-Langlauf (klassische Technik mit Massenstart) im Zielsprint vor der Norwegerin triumphiert. Die Weltcup-Spitzenreiterin holte nach Silber und Bronze in Whistler ihre erste Goldmedaille und verhinderte gleichzeitig den vierten Olympiasieg von Björgen, die auch mit dreimal Gold sowie je einmal Silber und Bronze die erfolgreichste Langläuferin war. Die Österreicherin Katerina Smutna landete an der 33. Stelle (7:17,6 zurück).
Sieg gegen Nasenspray
Kowalczyk hatte Björgens Erfolge wegen der
Verwendung eines Asthma-Sprays infrage gestellt. "Ich fühle mich gesund und
habe gegen eine Kranke verloren", hatte die 27-Jährige nach früheren Rennen
gemeint. Björgen darf aus medizinischen Gründen den Spray verwenden - wie so
viele andere Langläufer auch.
Schwierige Bedingungen
Bei enorm kräfteraubenden Bedingungen
(Regen, langsame Spur) hatte die Norwegerin nach 22 Kilometern mit einer
Attacke die Spitzengruppe gesprengt, Kowalczyk schloss vor dem letzten
5-km-Abschnitt auf und griff selbst im letzten Anstieg an. Im Zielsprint
vermochte Björgen den Doppelstockschüben der vor einigen Jahren wegen
Dopings gesperrt gewesenen Polin nichts entgegenzusetzen.
Wenige Meter vor der Linie musste sie kapitulieren und holte mit 0,3 Sekunden Rückstand Silber. Dritte wurde die Finnin Aino-Kaisa Saarinen (+1:05,0), die vor der letzten 5-km-Runde als einzige Spitzenläuferin noch die Möglichkeit zum Skiwechsel genutzt hatte. Die Norwegerin Kristin Steira-Störmer fiel in dieser Phase vom dritten auf den achten Rang zurück.
Österreicherin Smutna nur auf Rang 33
Katerina Smutna lag ab
Kilometer zehn stets um Rang 30, ihr Rückstand vergrößerte sich aber in der
Folge von einer halben Minute auf mehrere Minuten - am Ende reichte es nur
zu Platz 33. Coach und Partner Radim Duda kannte den Grund: "Bis Kilometer
15 war das Rennen okay, aber danach hat Katerina Krämpfe in den Beinen
bekommen. Ich bin zufrieden, dass sie weitergekämpft hat", sagte der
Tscheche. Zwischen Kilometer 20 und 25 büßte die 26-jährige Wahl-Tirolerin,
die sich nach dem Rennen einer Doping-Kontrolle unterziehen musste, mehr als
drei Minuten ein, auf der letzten Runde nochmals fast zweieinhalb Minuten.
Schmerzen nach einem Sturz und Stockprobleme hatten zusätzlich Zeit gekostet.