Freestyle

Marbler greift nach Medaille

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Buckelpisten-Ass will bei dritten olympischen Spielen zuschlagen.

Glücklich geschieden und heiß auf eine Medaille! Freestylerin Margarita Marbler möchte bei ihren dritten und letzten Olympischen Winterspielen endlich das erreichen, was ihr in Salt Lake City und Turin noch versagt geblieben ist. Der Mann, der als Coach weiter hinter Marblers Medaillen-Ambitionen steht, ist ihr seit vergangenen August geschiedener Ex-Mann Harald. Für beide ist das kein Problem. "Im Gegenteil. Wir verstehen uns besser denn je", versicherte die 34-jährige Kärntnerin wenige Tage vor ihrem Buckelpisten-Auftritt in Cypress.

Pech in Salt Lake und Turin
Platz zehn als Folge übergroßer Nervosität in Salt Lake City 2002, nur Rang 17 in Turin nachdem sie mit einer schmerzenden Beinverletzung (Syndesmoseband-Riss) bis zum letzten Sprung auf Medaillenkurs gelegen war. Der olympische Rückblick ist bei Marbler weniger erbaulich als der Blick nach vorne. Die zweifache "Weltrekordlerin" (perfekte Sprungnote, höchste Damen-Note) hatte zwar nach der Turin-Enttäuschung mit einem Karriere-Ende spekuliert, jetzt ist sie als "Gretl reloaded" aber gesund und doch noch einmal am Olympia-Start.

Zum letzten Mal Olympia
Zum letzten Mal freilich, auch wenn es nicht automatisch überhaupt ihre letzte Saison sein muss. "Aber es sind auf jeden Fall meine letzten Spiele. Mit 34 brauch ich mir keine falschen Hoffnungen zu machen", so die gebürtige Russin mit dem Mädchennamen Olejnikowa.

Endlich wieder in Form
Seit die lange anhaltende Enttäuschung nach Turin überwunden ist, geht es bei der 1,56 m kleinen Marbler wieder aufwärts. "Es hat wirklich gedauert, bis ich nach Turin wieder in Form gekommen bin", erinnert sich die zweifache WM-Dritte. Drei ihrer sieben Weltcupsiege holte sie in den vergangenen zwei Wintern, dazu kamen zahlreiche Podestplätze. "Ich habe einige wirklich gute Sachen gemacht." Bei der Olympia-Generalprobe vor einem Jahr wurde Marbler hinter der kanadischen Olympiasiegerin Jennifer Heil und Hannah Kearney (USA) Dritte. "Ich hoffe, dass es so weitergeht und ich bei Olympia endlich einmal aufs Stockerl komme.

Sicherheitsvariante
Schaffen möchte sie dies mit einer neuen Taktik. "Ich habe die schwierigen Sprünge auf Eis gelegt, muss nichts mehr riskieren. Ich probiere, mit meinen Sicherheitssprüngen aufs Podium zu kommen", erklärte Marbler. Dass dies funktionieren kann, hat sie schon mit ihren jüngsten Siegen im Weltcup beweisen. Auch die Konkurrenz koche nur mit Wasser, "ich bin mit meinen Sprüngen stets knapp am Podium."

Statt Back-Full (Rückwärtssalto mit ganzer Schraube) und Cork-7 (720-Grad-Rotation) ist nun wieder ein Helikopter (aufrechte 360-Grad-Drehung) sowie ein Backflip im Programm der Österreicherin für den rund 250 m langen Lauf durch und über die 1,5 m hohen Buckel sowie die zwei Sprünge. Laut Marbler wollen auch die Kampfrichter wieder mehr Sicherheit sehen. "Ich bin daher überzeugt, dass man damit weiter kommt."

Erste Hürde Qualifikation
Weiter kommen muss Marbler am kommenden Samstag zunächst in der Qualifikation am Nachmittag. Das Finale steigt am Abend unter Flutlicht, das nach dem Wunsch der Kanadier möglichst auf die Titelverteidigerin Heil fallen soll. "Die Guten sind im Prinzip die gleichen geblieben", verweist Marbler neben Heil auch noch auf die Japanerin Aiko Uemura, die US-Girls Hannah Kearney und Heather McPhie sowie die weiteren Kanadierinnen Kristi Richards und die jungen Schwestern Chloe und Maxime Dufour-Lapointe.

Glücklich getrennt und vereint
Mit ihrem Ex-Mann und Noch-Immer-Coach Harald bildet Marbler nach wie vor ein starkes Gespann. "Ich wollte auf jeden Fall, dass er trotz der Scheidung mein Coach bleibt", versicherte Marbler. Er sei der Beste, kenne sie in- und auswendig. "Und ich vertraue ihm", so die Radentheinerin. "Wir sind ein Supergespann. Denn jetzt, wo das Private weggefallen ist, funktionieren wir auf einer anderen, professionelleren Ebene. Die ganzen Emotionen sind weg."

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