Ukraine-Krieg

1000. Luftalarm in Kiew: Angriff auf Selenskyjs Geburtsstadt

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Bei einem russischen Angriff auf die Großstadt Krywyj Rih im Südosten der Ukraine hat es am Dienstag mehrere Opfer gegeben.  

Bei dem Raketenangriff auf die Geburtsstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj waren am späten Nachmittag zwei Wohnhäuser getroffen und in Brand gesetzt worden. Bis zum Abend bargen die Helfer mindestens drei Tote aus den Trümmern. Weitere 36 Menschen wurde verletzt, unter ihnen sieben Kinder. Selenskyj kündigte Vergeltung an.

"Wir werden dem russischen Staat als Reaktion darauf Verluste zufügen", sagte Selenskyj am Dienstag in seiner abendlichen Videoansprache. "Sie im Kreml müssen lernen, dass Terror für sie nicht ungestraft bleibt", warnte er. "Nichts wird diese Patienten von ihrem Übel heilen, aber sie werden die Verluste spüren."

Die Regionalverwaltung forderte über Telegram alle Nutzer sozialer Medien auf, keine weiteren Meldungen über die Lage vor Ort abzusetzen. "Posten Sie nichts, ehe offizielle Informationen vorliegen, es geht um Sicherheit und Menschenleben." Selenskyj schrieb auf der Plattform X (vormals Twitter) von zahlreichen Verletzten, viele von ihnen in kritischem Zustand. "Auch ein Kind wurde verletzt", fügte Selenskyj hinzu.

Die ukrainische Hauptstadt Kiew hat am Dienstag den 1000. Luftalarm seit Kriegsausbruch vor knapp über zwei Jahren erlebt. Insgesamt habe die Gesamtdauer des Alarmzustands 1.165 Stunden und 26 Minuten betragen, teilte der für die Region zuständige Militärverwalter Serhij Popko auf Telegram mit. "Das sind mehr als 48 Tage ununterbrochenen Alarms", schrieb er. "Mehr als eineinhalb Monate leben wir in Schutzräumen." Allerdings seien die Ukrainer inzwischen "abgehärtet".

Der Alarm in Kiew am Dienstag am 748. Kriegstag dauerte nach offiziellen Angaben exakt 17 Minuten. Die ukrainische Luftraumüberwachung löst üblicherweise Alarm aus, wenn russische Flugzeuge oder sogenannte Kamikaze-Drohnen von ihren Stützpunkten in Russland aufsteigen und Kurs auf die Ukraine nehmen.
 

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