Australien

200.000 Opfer von Hochwasser betroffen

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Überflutete Fläche größer als Frankreich und Deutschland zusammen.

Für die Menschen im Osten Australiens zeichnet sich beim schlimmsten Hochwasser seit 50 Jahren keine Entspannung ab. Die Regenmenge im nordöstlichen Bundesstaat Queensland übertrifft die sonst üblichen Niederschläge um das Vierfache. Queenslands Gouverneurin, Anna Bligh, sprach am Donnerstag von einem Milliardenschaden für die betroffenen Hausbesitzer, Farmer und Geschäftsleute. Die Behörden fürchten, dass die Katastrophe über Wochen andauern wird.

Regenfälle überfluten Australien


Insgesamt sollen etwa 200.000 Menschen vom Hochwasser betroffen sein. Tausende Menschen mussten teilweise mit Hubschraubern gerettet werden. Australiens Premierministerin Julia Gillard besuchte die am schlimmsten betroffene Ortschaft Bundaberg. Dort waren mindestens 120 Häuser überschwemmt worden.

Pegel der Flüsse steigen weiter

Die schweren Regenfälle der vergangenen Tage hatten am Freitag größtenteils nachgelassen. Allerdings stiegen die Pegel der Flüsse vielerorts noch an, während die Flutwellen flussabwärts wanderten. Blight hatte bereits davor gewarnt, dass das Hochwasser in den überschwemmten Gemeinden noch über eine Woche anhalten könne. Die Beseitigung der Schäden werde vermutlich Milliarden kosten, sagte sie.

Hilfsfonds
Blight hatte bereits einen Hilfsfonds in der Höhe von einer Million australischen Dollar (764.000 Euro) für die Überschwemmungsopfer angekündigt. Die australische Ministerpräsidentin Julia Gillard versprach die gleiche Summe aus Bundesmitteln. "Bevor das Wasser zurückgeht, werden wir nicht wissen, wie viel Schaden es angerichtet hat", sagte Gillard. "Queensland und die Bundesregierung werden die Infrastruktur aber gemeinsam wieder aufbauen."

300 Mio. Euro Schaden

Insgesamt wurden in Queensland wegen der Überschwemmungen zahlreiche Straßen für den Verkehr gesperrt, darunter auch wichtige Fernverbindungen. In der Landwirtschaft habe der Regen bereits Schäden in Höhe von 400 Millionen australischen Dollar (300 Millionen Euro) angerichtet, sagte Brent Finaly, Präsident der Farmer-Lobby-Gruppe AgForce. Viele Bauern hätten ihre gesamte Ernte verloren. "Diese Ernte hat vor zwei Monaten fantastisch ausgesehen", sagte Finaly. Erst kürzlich seien viele der Farmer von einer Dürre schwer getroffen worden.

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