Kercher-Mord

Amanda Knox: Sollecito geht auf Distanz

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Die Verteidiger des Italieners stellen Rekurs gegen Urteil vor.

Der Fall um die Ermordung der britischen Studentin Meredith Kercher 2007 in Perugia geht in eine neue Runde. Die Anwälte des zu 25 Jahren verurteilten Raffaele Sollecitos , Ex-Freund der US-Amerikanerin Amanda Knox , haben am Dienstag in Rom das Dossier vorgestellt, mit dem sie beim Kassationsgericht in Rom Berufung gegen die Verurteilung ihres Mandanten eingereicht haben.

Distanz
Die Anwälte wollen jetzt die Position Sollecitos von jener der zu 28 Jahren Haft verurteilten Knox strenger trennen. "Das Fundament, das zu meiner Verurteilung geführt hat, ist anders als jenes, das zu Amandas Urteil geführt hat. Auf dieser Basis wollen wir Berufung einreichen", betonte Sollecito bei einer Pressekonferenz in Rom. Er glaube an Amandas Unschuld, in ihren Aussagen vor Gericht gebe es jedoch "Anomalien". "Ich will meine Behauptungen keineswegs zurücknehmen, doch ich bin ein Unschuldiger, der seit sieben Jahren gegen eine Ungerechtigkeit kämpft", betonte Sollecito.

Die Verteidiger werfen der Justiz schwere Fehler bei der Bewertung der genetischen Beweisstücke vor, die die Polizei am Tatort sichergestellt hatte. Das Berufungsgericht wird sich voraussichtlich Ende des Jahres oder Anfang 2015 erneut mit dem Fall beschäftigen, der weltweit Schlagzeilen machte.

Mehrere Prozesse

Knox und Sollecito waren bereits 2009 in einem Indizienprozess zu langen Haftstrafen verurteilt, in der Berufung aber freigesprochen worden. Im März 2013 kippte Italiens höchstes Gericht das Urteil. Das Berufungsgericht in Florenz bestätigte dann aber im Jänner den Schuldspruch.

Die 21 Jahre alte Austauschstudentin Kercher war 2007 halbnackt und mit zahlreichen Messerstichen in ihrem WG-Zimmer in Perugia gefunden worden. Knox, die nach einem ersten Freispruch in die USA ausgereist war, und Sollecito hatten die Tat stets bestritten.

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