Der türkische Mann war offenbar geistig verwirrt.
Bei dem Versuch, die israelische Botschaft in Ankara zu stürmen, ist am Mittwoch ein Angreifer von der türkischen Polizei niedergeschossen worden. Wie der Gouverneur der Hauptstadt mitteilte, war der türkische Mann mit einem 30 Zentimeter langen Messer bewaffnet, er wurde angeschossen und festgenommen.
Ersten Erkenntnissen zufolge sei er offenbar geistig verwirrt gewesen, Hinweise auf Verbindungen zu einer militanten Gruppe gebe es nicht, hieß es. Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums erklärte, dem Botschaftspersonal sei nichts passiert, und der Angreifer habe es nur in den äußeren Bereich der diplomatischen Einrichtung geschafft. Die israelische Botschaft erklärte auf ihrer Facebook-Seite, der Angreifer sei von einem türkischen Beamten angeschossen worden, er wurde am Bein getroffen. Sie dankte der örtlichen Polizei für den "professionellen" Einsatz.
"Ich werde den Nahen Osten verändern"
Dem türkischen Sender NTV zufolge fand das israelische Botschaftspersonal Zuflucht in einem Schutzraum. Die Zeitung "Hürriyet" berichtete, der Mann habe "Ich werde den Nahen Osten verändern!" gerufen, als er sich der Botschaft näherte. Der Polizei gegenüber begründete er seinen geplanten Angriff demnach später damit, er habe das "Blutvergießen im Nahen Osten stoppen" wollen.
Viele ausländische Vertretungen in der Türkei sind derzeit in Alarmbereitschaft, nachdem es in diesem Jahr eine Reihe von Angriffen in dem Land gegeben hatte, die Dschihadisten und militanten Kurden zugerechnet werden. Die britische Botschaft in Ankara war am vergangenen Freitag aus Sicherheitsgründen geschlossen geblieben, die deutsche Botschaft war nur eingeschränkt erreichbar. Grund dafür waren offenbar Anschlagsdrohungen.