Katalonien-Konflikt

Ausschreitungen in Barcelona reißen nicht ab

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Dutzende Verletzte nach neuerlichen Straßenschlachten. 

In Katalonien haben Unabhängigkeitsbefürworter die fünfte Nacht in Folge teils gewaltsam gegen die Verurteilung von neun Separatistenführern demonstriert. Die Unruhen in Barcelona ließen nach Mitternacht nur langsam nach. Hunderttausende hatten zuvor am Freitag in der Regionalhauptstadt friedlich für die Freilassung der Verurteilten und für das Recht auf Selbstbestimmung der Katalanen demonstriert.

In der Konfliktregion im Nordosten Spaniens hatten die Separatisten zudem einen 24-stündigen Generalstreik veranstaltet, der von sehr Vielen befolgt wurde. Wie die Sicherheitsbehörden mitteilten, wurden am Freitagabend in Barcelona mindestens 14 Demonstranten festgenommen.

Bis 22.00 Uhr seien zudem 41 Verletzte registriert worden, hieß es. Die Zahl der gewalttätigen Demonstranten wurde auf mehr als 4.000 geschätzt. Unter ihnen seien rund 400 organisierte Chaoten, wie Innenminister Fernando Grande-Marlaska sagte. Diese Demonstranten errichteten auch am Freitagabend brennende Barrikaden. Sie rissen Verkehrsschilder aus, setzten Müllcontainer in Brand und bewarfen die Polizisten mit Steinen, Eiern und anderen Gegenständen.

Die Polizei setzte unter anderem Gummigeschoße, Tränengas und erstmals auch Wasserwerfer ein. Der öffentlich-rechtliche TV-Sender RTVE sprach von einer "wahren Schlacht". Nahe der Polizeizentrale Barcelonas entzündeten junge Demonstranten ein riesiges Feuer - es stieg dicker, schwarzer Rauch auf. Brände gab es auch nahe des Plaza de Catalunya am Ende der Touristenmeile Las Ramblas, wo sich Hunderte Demonstranten der Polizei entgegenstellten.

Diese versuchte, die Demonstranten mit Wasserwerfern auseinanderzutreiben. "Antifaschistisches Katalonien", riefen die meist vermummten Demonstranten. "Die Straßen werden immer unsere sein!" Zahlreiche Polizeifahrzeuge waren mit Sirenengeheul auf den Straßen unterwegs. Die Regionalpolizei warnte Menschen auf Englisch im Kurzbotschaftendienst Twitter, sich vom Stadtzentrum fernzuhalten. Es war bereits die fünfte Nacht in Serie mit Straßenprotesten und Ausschreitungen, nachdem das Oberste Gericht in Madrid am Montag neun Separatistenführer zu Haftstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt hatte.

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