Anschlagsserie

Blutigster Tag des Jahres im Irak

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Mehr als 90 Tote und rund 250 Verletzte gibt es im Land zu beklagen.

Bei einer Serie von Angriffen und Anschlägen sind am Montag im Irak mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen und rund 250 weitere verletzt worden. Der blutigste Anschlag ereignete sich vor einer Fabrik in der zentralirakischen Stadt Hilla, wo insgesamt drei Bomben hochgingen. Es wurden so viele Menschen getötet wie noch nie in diesem Jahr im Irak an einem einzelnen Tag.

Bomben
Allein in Hilla, 95 Kilometer südlich von Bagdad, wurden 40 Menschen getötet und 140 verletzt. Zwei Bomben wurden dort nach Angaben eines Vertreters der Stadtverwaltung gezündet, als Dutzende Arbeiter die Textilfabrik gerade verlassen hatten. Ein dritter Sprengsatz detonierte, als Rettungskräfte sich um die Opfer kümmerten.

In Bagdad griffen am Morgen Aufständische mit automatischen Waffen gezielt Kontrollposten von Armee und Polizei an. Dabei wurden dem Innenministerium zufolge neun Menschen getötet und 24 verletzt. "Es handelte sich um koordinierte Aktionen", sagte ein Militärsprecher. In Falluja im Westen nahmen Rebellen mehrere Häuser von Polizisten ins Visier. Vier Menschen, darunter zwei Beamte, seien dabei ums Leben gekommen, teilte die Polizei mit.

Doppelanschlag
Bei einem Doppelanschlag in Suwaira, südlich der Hauptstadt Bagdad, starben elf Menschen. Dort explodierte vor einer schiitischen Moschee eine Bombe. Als Passanten den Opfern zu Hilfe kamen, ging ein zweiter Sprengsatz hoch. Insgesamt starben elf Menschen, 70 wurden verletzt. Weitere Anschläge auf Zivilisten ereigneten sich in Al-Iskandarija, in Tarmija im Norden Bagdads und in Bagdads westlicher Vorstadt Abu Ghraib.

Die US-Armee und ihre Verbündeten hatten im April die beiden Anführer des Terrornetzwerkes Al-Kaida im Irak getötet. Wenige Tage später starben bei einer Reihe von Bombenanschlägen in Bagdad und im Westen des Landes mehr als 50 Menschen. Seither war es vergleichsweise ruhiggeblieben.

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