In Umfragen vor Bolsonaro

Brasiliens Ex-Präsident Lula kündigt Kandidatur an

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In jüngsten Umfragen liegt er deutlich vor Amtsinhaber Bolsonaro.

Brasilia. Ein knappes halbes Jahr vor der Präsidentenwahl in Brasilien hat der ehemalige Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva seine Kandidatur angekündigt. "Alles, was wir getan haben und was das brasilianische Volk erreicht hat, wird von der aktuellen Regierung zerstört", sagte der 76-Jährige am Samstag bei einer Kundgebung in São Paulo. "Wir werden nicht aufgeben - nicht ich und nicht unser Volk. Die Sache, für die wir kämpfen, hält uns am Leben."

Lula bewirbt sich um die Nominierung seiner Arbeiterpartei (PT) für die Wahl am 2. Oktober. Vizepräsident an seiner Seite will der ehemalige Gouverneur des Bundesstaates São Paulo und frühere Lula-Rivale, Gerardo Alckmin, werden.

Lula regierte Brasilien von 2003 bis 2010. Mit Sozialprogrammen holte er Millionen Menschen aus der bittersten Armut. Auch wirtschaftlich boomte Brasilien während seiner Amtszeit. Allerdings blühte unter seiner Präsidentschaft auch die Korruption in der größten Volkswirtschaft in der Region.

Zu zwölf Jahren und einem Monat Haft verurteilt

Im Jahr 2018 wurde er selbst wegen Korruption und Geldwäsche zu zwölf Jahren und einem Monat Haft verurteilt. Deshalb konnte der Linkspolitiker nicht an der Präsidentenwahl 2018 teilnehmen, die schließlich der rechtspopulistische Ex-Militär Jair Bolsonaro gewann.

Im März vergangenen Jahres kassierte ein Richter am Obersten Gerichtshof die Verurteilungen Lulas, der dann seine politischen Rechte zurückerhielt. Bald darauf kehrte er auf die politische Bühne zurück. In jüngsten Umfragen liegt Lula deutlich vor Bolsonaro, der sich eine weitere Amtszeit sichern will.

Vor wenigen Tagen hatte Lula mit umstrittenen Aussagen zum Ukraine-Krieg aufhorchen lassen. So kritisierte er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi für seine Haltung im russischen Angriffskrieg. "Dieser Typ ist für den Krieg genauso verantwortlich wie (Russlands Präsident Wladimir, Anm.) Putin", sagte der sozialistische Politiker dem US-Magazin "Time" in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview.

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