Volkszählungsdaten gestohlen

Britische Polizei nahm Hacker fest

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In Wickford klickten bei einem 19-Jährigen gestern Nacht die Handschellen.

Nach einer wochenlangen Serie von Hackerangriffen auf den US-Geheimdienst CIA, den US-Senat und mehrere Unternehmen hat die britischen Polizei eine erste Festnahme vermeldet. Die Polizei nahm in der Nacht auf Dienstag in der Stadt Wickford in Essex im Südosten Englands einen 19-Jährigen fest, wie Scotland Yard mitteilte. Der junge Mann, dem Betrug und Computer-Missbrauch zur Last gelegt werden, wird demnach in einer Londoner Polizeistation verhört. Wie aus Polizeikreisen verlautete, steht die Festnahme im Zusammenhang mit den Cyber-Attacken der Hackergruppe Lulz Security.

Lulz Security sorgte für Wirbel
Lulz Security hatte in den vergangenen Wochen zahlreiche Onlineangriffe gestartet. Opfer waren unter anderem die Unternehmen Sony und Nintendo sowie der US-Senat. Am Mittwoch vergangener Woche legte die Hackergruppe die Internetseite der CIA für gut zwei Stunden lahm. Am Montag bekannte sie sich über den Kurznachrichtendienst Twitter auch zu einer Online-Attacke auf die britische Behörde zur Bekämpfung organisierter Kriminalität SOCA.

"Haben Daten jedes einzelnen Bürgers"
Die Hackergruppe gab indes auch bekannt, Daten der jüngsten britischen Volksbefragung in ihre Hände bekommen zu haben. "Wir haben die Daten jedes einzelnen Bürgers, der seine Daten an die Sicherheitsanalphabeten der britischen Regierung gegeben hat", erklärte die Hackergruppe LulzSec am Dienstag im Internet. "Aber wir werden sie unter Verschluss halten."

Das britische Innenministerium verwies auf Anfrage an die zuständige britische Statistikbehörde. Dort würden die Behauptungen derzeit geprüft, hieß es. Ergebnisse sollten am späten Nachmittag vorliegen. Bisher gebe es aber keine Hinweise auf eine Datenpanne, hieß es von Seiten der Behörde. In der Volkszählung im März wurden Daten wie Adresse, Religionszugehörigkeit und persönliche Lebensumstände abgefragt.

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