Kurde kämpfte fünf Jahre

Dieser Scharfschütze erschoss 250 IS-Kämpfer

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Der Scharfschütze beschreibt, wie die Terroristen-Körper 'wie Luftballons platzten', als er sie traf. 

Der 35-jährige Azad Cudi kämpfte auf kurdischer Seite gegen die Dschihadisten des IS, als die Terroristengruppe mordend durch Syrien zog. Der Scharfschütze kämpfte in einer der entscheidenden Schlachten, die den Vormarsch des IS zu stoppen begann.

Er meldete sich freiwillig für die kurdische YPG-Miliz. Dabei hätte Azad auch ein ruhiges, behütetes Leben in Europa führen können, wie "Sun" berichtet. Der 35-Jährige schloss ging nach seiner Schulausbildung zum Militär, merkt jedoch rasch, dass er nicht für das Regime arbeiten und gegen sein eigenes Volk kämpfen möchte. Er floh 2004 nach Großbritannien, bekam dort Asyl und ist seitdem britischer Staatsbürger.
 
Cudi trat dem Abwehrkampf gegen die Terrororganisation 2014 bei, als auch in seiner Heimat, der nordsyrischen Enklave Rojava, der Krieg ausbrach. Er wollte seinem Volk helfen. 
 
Als er beim Schießtraining gute Ergebnisse erzielte, wurde er zum Scharfschützen ausgebildet. In seinem neuen Buch "Long Shot - Mein Leben als Scharfschütze im Kampf gegen den IS" erzählt er seine außergewöhnliche Geschichte.
 

Mit zwei Waffen ausgerüstet

Mit einem M16-Sturmgewehr für kürzere Abschüsse und einem Dragunov-Scharfschützengewehr für längere Ziele bewaffnet, machte er sich daran, IS-Kämpfer an der Front, in der Region Jazira nahe der irakischen Grenze, zu verfolgen.
 
"Innerhalb von etwa 500 Metern habe ich mich für den Kopfschuss entschieden, der sehr sauber und leicht zu beenden war", sagte er. "Als die Distanz länger war – 700 oder 800 Meter –, habe ich mich für den Körper entschieden", beschreibt er. 
 
Bei den Angriffen musste er sich stundenlang "wie ein kalter Stein" verstecken. Dabei war er entweder hinter einer Mauer versteckt oder getarnt auf offenem Boden. So beobachtete er IS-Kämpfer an ihrer Front.
 
Eindrücklich beschreibt er den Moment eines Treffers: "Der Kopf springt und fliegt etwas zurück. Der Körper entlüftet wie ein Ballon – er verliert die Kontrolle", sagt Cudi, der bei allen Einsätzen insgesamt 250 IS-Kämpfer erschossen hat. 
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