Opposition fordert Rücktritt

Britischer Außenminister nach Kreta-Urlaub unter Druck

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Dominic Raab blieb trotz Taliban-Machtübernahme weiter in Griechenland.

Der britische Außenminister Dominic Raab gerät wegen seines Verhaltens in der Afghanistan-Krise immer stärker unter Druck. Dem Politiker wird angelastet, trotz der Machtübernahme der Taliban in praktisch ganz Afghanistan weiter Urlaub auf der griechischen Insel Kreta gemacht zu haben. Raab soll es auch abgelehnt haben, mit dem afghanischen Außenminister ein dringendes Telefonat über die Evakuierung von Ortskräften zu führen, die britischen Stellen jahrelang geholfen hatten.

   Raab kehrte erst am Montag nach London zurück, nachdem die militant-islamistischen Taliban auch die Kontrolle über die Hauptstadt Kabul übernommen hatten. Zuvor hatten ihn hochrangige Diplomaten tagelang vergeblich gebeten, den Anruf zu tätigen, wie britische Medien berichteten. Die Opposition fordert nun den Rücktritt des konservativen Politikers. Berichten vom Freitag zufolge verliert Raab auch innerhalb der regierenden Tory-Partei und seines eigenen Ministeriums an Rückhalt.

   Einen Rücktritt schloss Raab am Donnerstag noch aus. Demonstrativ ließ er sich bei der Leitung einer Telefonkonferenz mit den Außenministern anderer führender Industrienationen (G7) fotografieren. Spekuliert wird, der Minister könnte bei einer Kabinettsumbildung im Herbst seinen Posten verlieren. Die Unzufriedenheit über die Afghanistan-Politik der Regierung von Premierminister Boris Johnson ist in allen politischen Lagern groß. In einer Sondersitzung des Parlaments gab es viel Kritik.
 

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