Bericht

Enthüllt: Louvre-Einbrecher entkamen mit 30 Sekunden Vorsprung

Eine halbe Minute hätte ausgereicht, um die Täter des spektakulären Kronjuwelen-Diebstahls im Pariser Louvre-Museum noch am Tatort zu fassen.

"30 Sekunden mehr, und die Mitarbeiter der Sicherheitsfirma oder die Polizisten hätten die Diebe aufhalten können", sagte der Leiter der Generalinspektion für kulturelle Angelegenheiten, Noël Corbin, am Mittwoch bei der Vorstellung eines Untersuchungsberichts im französischen Senat.

Entgegen erster Angaben habe eine Überwachungskamera am Äußeren des Louvres die Ankunft der Diebe, das Aufstellen eines Lastenaufzugs, den Einbruch und die anschließende Flucht der Täter gefilmt, heißt es in dem Bericht. Allerdings habe niemand die Aufnahmen live am Bildschirm verfolgt. Als ein Sicherheitsbeamter die Bilder schließlich sah, hatten die Diebe den Louvre bereits verlassen.

Enthüllt: Louvre-Einbrecher entkamen mit 30 Sekunden Vorsprung
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Der Bericht prangert zudem eine mangelhafte museumsinterne Kommunikation über Sicherheitslücken an. So sei Museumsdirektorin Laurence Des Cars bei ihrem Amtsantritt 2021 nicht über die Ergebnisse einer Überprüfung im Jahr 2019 informiert worden, bei der alle Sicherheitsmängel der letztlich von dem Kronjuwelen-Diebstahl betroffenen Apollo-Galerie aufgelistet worden waren.

Bericht macht "das Versagen des Museums und seiner Leitung" deutlich

Der Einbruch vom 19. Oktober sei "kein zufälliges Scheitern" und auch "nicht auf eine Verkettung von Unglücksfällen" zurückzuführen, sondern auf nicht getroffene Entscheidungen, sagte der Senator Laurent Lafon bei der Anhörung. Der Bericht mache "das Versagen des Museums und seiner Leitung" deutlich. Diebe hatten Kronjuwelen im Materialwert von etwa 88 Millionen Euro und unschätzbarem historischen Wert gestohlen. Die Täter waren am helllichten Tag mit Hilfe eines Lastenaufzugs durch ein Fenster in das weltberühmte Museum eingedrungen. Sie entkamen mit ihrer Beute auf demselben Weg und flüchteten mit Motorrollern. Mittlerweile sind alle vier mutmaßlichen Täter in Untersuchungshaft. Wer die Tat in Auftrag gab, ist bisher unbekannt, von der Beute fehlt jede Spur.

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Die Museumsleitung steht seit dem Diebstahl unter Druck, seit Jahren bekannte Sicherheitslücken zu schließen. Das Museum war zuletzt zudem wegen eines Wasserschadens in die Schlagzeilen geraten, bei dem bis zu 400 historische Dokumente beschädigt wurden. Aus Protest gegen die Sicherheitsmängel und ihre Arbeitsbedingungen wollen die Louvre-Beschäftigten ab kommenden Montag streiken.

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