Vor 30 Jahren räumte Bruno Caloone den damals höchsten Lottogewinn Frankreichs ab.
Sein Name war einst in ganz Frankreich bekannt: Als Bruno Caloone am 3. Dezember 1995 bei einer Lottoziehung richtig tippte, gewann der damals 36-jährige Bankangestellte 70 Millionen französische Franc – die höchste Summe, die das Land bis dahin bei einer Lotterie ausgeschüttet hatte. Inflations- und wechselkursbereinigt entspricht dieser Betrag heute rund 17 Millionen Euro.
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In den Jahren nach seinem Gewinn änderte sich Caloones Leben dramatisch. Über Nacht wurde er zu einer bekannten Persönlichkeit, trat im Fernsehen auf und genoss den neu gewonnenen Reichtum. Doch statt das Geld einfach zu sparen oder langfristig zu investieren, verteilte er es großzügig: Er unterstützte Familie und Freunde, spendete an Vereine und organisierte Reisen für hunderte Menschen. Zudem erfüllte er sich Träume – etwa durch den Aufbau eines eigenen Rennstalls für Pferde.
Caloone suchte aber auch unternehmerische Herausforderungen. Er übernahm einen Fleischgroßhandel in seiner Heimatstadt Hazebrouck, in der Hoffnung, damit Arbeitsplätze zu retten. Doch der Betrieb entpuppte sich als schwierige Aufgabe und musste 2004 liquidiert werden, was ihn mehrere Millionen Euro kostete. Später versuchte er sein Glück mit weiteren Projekten – etwa einer Bäckerei in Sarajevo und organisierten Reisen nach Kroatien – doch auch diese Unternehmungen brachten keinen dauerhaften Erfolg.
Das ganze Geld ist weg
Privat erlebte Caloone ebenfalls einschneidende Veränderungen: Nach seiner Scheidung im Jahr 2012 verkleinerte er sein Leben drastisch, ging einer Arbeit in einer sozialen Einrichtung nach und zog in eine kleine Sozialwohnung in Hazebrouck. Heute, rund 30 Jahre nach dem Gewinn, lebt der frühere Millionär bescheiden – und er selbst sieht darin keinen Makel. „Ich bin dort gut aufgehoben, wo ich bin. Es ist kein Makel, in einer Sozialwohnung zu leben“, sagte er laut lokalen Medien.
Trotz allem spielt Caloone nach wie vor regelmäßig Lotto – ausgerechnet in derselben Bar, in der er 1995 seinen Gewinnschein abgegeben hatte. Rückblickend bereut er seinen Lebensweg nicht: Für ihn stand neben dem Geld vor allem der gemeinsame Genuss und die Möglichkeit, anderen zu helfen, im Vordergrund.