Die EU will den Verbrauch umweltschädlicher Plastiksackerl drastisch reduzieren.
Die EU sagt den Plastiksackerln den Kampf an. „Jedes Jahr landen mehr als acht Milliarden Stück davon in Europa auf dem Müll. Das verursacht enorme Umweltschäden“, sagte EU-Umweltkommissar Janez Potocnik am Montag in Brüssel. Rund 10 Millionen Tonnen Müll landen jährlich im Meer, drei Viertel davon ist Plastik – mit einer Lebensdauer von bis zu 450 Jahren laut Experten. Brüssel fordert nun, dass der Verbrauch von Plastiksackerl in den EU-Staaten um 80 Prozent reduziert wird.
Vor allem die dünnen Obst-Sackerl im Visier
Es geht insbesondere um die durchsichtigen, leichten Kunststoffsackerl, wie man sie in Supermärkten zum Einpacken von Obst und Gemüse bekommt. Die umweltschädlichen Sackerl sollen mit Strafsteuern belegt, eingedämmt oder auch ganz verboten werden. Bisher war ein Verbot rechtlich nicht möglich – auch das könnte sich nun ändern.
„Einige Länder haben bereits großartige Fortschritte bei der Verringerung von Plastiktüten erzielt“, so Potocnik. Dazu zählt Österreich. Wir liegen mit jährlich 51 Sackerln pro Person ganz unten im Verbrauchs-Ranking. Zum Vergleich: Der EU-Schnitt liegt bei 198 Stück pro Jahr, in Portugal sind es sogar 500.
198 Sackerl verbraucht
jeder EU-Bürger pro Jahr
Laut dem EU-Vorschlag soll sich jedes Mitgliedsland eigene Ziele zur Verminderung der Umweltbelastung durch Plastiksackerl setzen. In Österreich ist in Kooperation mit dem Handel schon viel geschehen. Den jetzigen EU-Vorschlag begrüßte Berlakovich: „Das Ziel muss sein: Weg vom Plastiksackerl. Alternativen dazu gibt es.“
A. Sellner