Frontex-Bericht

Europa ist für zweite Flüchtlingswelle nicht vorbereitet

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Ein Bericht der Grenzschutzagentur legt immense Schwachstellen der EU offen.

Wie aus einem Bericht der Grenzschutzagentur Frontex hervorgeht, soll Europa aus der ersten Flüchtlingswelle im letzten Jahr nichts dazu gelernt haben, berichtet „welt.de“. Es wird davor gewarnt, dass die Ursachen für die Flüchtlingskrise nicht beseitigt wurden.

"Die größten Gefahren und Schwachstellen, die sich auf die Region auswirken, haben sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren nicht verändert", heißt es in dem Bericht über die Lage in den Westbalkanländern. Besonders gefährlich könnten erneute Alleingänge einzelner Staaten werden.  

Maßnahmenpaket

Frontex führt in dem Bericht Maßnahmen vor, die ein erneutes Versagen Europas eindämmen beziehungsweise vermeiden sollen. Zum einen erachtet die Agentur die Zusammenarbeit mit der Türkei weiterhin als sinnvoll. Zum anderen wird ein stärkerer Schutz der Grenzen von Griechenland und Bulgarien verlangt. Essentiell sei es allerdings ein System des „Weiterreichens“ zu vermeiden. Situationen, wie im letzten Jahr, in denen Staaten die Flüchtlinge weiterschieben, sollten nicht mehr vorkommen. Hier sei eine einheitliche Haltung aller Mitgliedstaaten notwendig. Zudem wird in dem Papier gefordert, dass jene Migranten, die nicht um Asyl bitten, bereits an der Grenze zurückgewiesen werden.

Im letzten Jahr erfasste die Behörde mehr als zwei Millionen illegale Grenzübertritte auf dem Westbalkan. Diese Zahl ist damit im Vergleich zu 2014 etwa um das 30-fache gestiegen.

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