Nach neuen US-Drohungen

Handelskrieg: China will Vorgehen mit EU

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Streit um Strafzölle eskaliert immer mehr – jetzt wollen Chinesen EU an ihrer Seite. 

Der Handelskrieg um Strafzölle, der von Trump ausgerufen wurde, eskaliert weiter: Nun fordert Chinas EU-Botschafter Zhang Ming ein "gemeinsames Handeln" ein. Die EU und China seien dafür verantwortlich, dass die "multilaterale Handelsordnung respektiert" werde, so Ming am Freitag in Brüssel.
 
Damit reagiert er auf die jüngsten Strafzoll-Drohungen der USA. "Wir wollen keinen Handelskrieg, aber wir haben keine Angst ihn auszufechten", hieß es vonseiten Chinas. Die EU und China sollten eine "klare Einhaltung gegen Protektionismus einnehmen", so Ming. 
 

Neue Trump-Drohung

Die USA und China drehen in ihrem Handelsstreit immer schneller an der Eskalationsschraube und könnten damit die Weltwirtschaft ausbremsen. US-Präsident Donald Trump drohte neue Zölle auf weitere Warenimporte aus China mit einem Handelsvolumen von 100 Mrd. Dollar (rund 82 Mrd. Euro) pro Jahr an. Er begründete das mit Chinas "unfairer Vergeltung" auf vorherige US-Zolldrohungen.
 

China reagiert

Die Regierung in Peking reagierte am Freitag mit der Ankündigung umfassender Gegenmaßnahmen, sollte es zu den US-Zöllen kommen - koste es, was es wolle. Sie warf den USA Arroganz und grobe Verstöße gegen internationales Handelsrecht vor. Die neue Runde im Handelsstreit zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt sorgte an den Finanzmärkten für weitere Nervosität.
 

EZB spricht nicht von Krieg

Die Führung der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich laut EZB-Direktor Benoit Coeure bei den Überlegungen zur Ausrichtung der Geldpolitik nicht mit der Gefahr eines Handelskriegs beschäftigt. "Das ist keine Diskussion, die wir heute führen", sagte Coeure am Freitag dem TV-Sender CNBC am Rande einer Veranstaltung im italienischen Cernobbio.
 
Es bestehe breite Übereinstimmung im EZB-Rat, dass ein hohes Maß an Konjunkturhilfe nötig bleibe, unabhängig von einem Handelskrieg. Die Diskussion drehe sich vielmehr darum, wie die Kombination der Zentralbank-Instrumente künftig verändert werden müsse.
 
Angesichts des Zollstreits vor allem zwischen den USA und China hatte Coeure zuvor in einer Rede vor den Folgen eines eskalierenden globalen Handelskonflikts gewarnt.
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