Am Menschenrechtstag

Chinas Menschenrechtler Hu unter Hausarrest

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In Europa mit Sacharow-Preis ausgezeichnet, in China unter Hausarrest.

Der in Europa mit dem Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments bekannte chinesische Dissident Hu Jia ist am Montag nach eigenen Angaben von der Polizei unter Hausarrest gestellt worden, um Kontakte zu anderen Aktivisten und ausländischen Medien zu verhindern. "Die Polizei hält mich bis Dienstag in meinem Haus fest, damit ich keine Journalisten anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte treffen kann", sagte Hu. So wollten die Beamten außerdem verhindern, dass er fotografiert oder gefilmt werde, sagte Hu am Telefon.

Angekündigte Protestaktion kann nicht stattfinden
Zuvor hatte der 39-jährige Oppositionelle, der für seinen Einsatz für Menschenrechte, Umweltschutz und Aids-Kranke bekannt ist, von einer geplanten Protestaktion zum Tag der Menschenrechte gesprochen. Im Internet hatte er erklärt, nahe des Hauses von Liu Xia, der Frau des inhaftierten Dissidenten und Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo, in Peking protestieren zu wollen. Die Ehefrau des Oppositionellen steht dort ebenfalls unter Hausarrest.

Internationaler Menschenrechtstag: Ein heikles Datum für Chinas KP-Regime
Der 10. Dezember ist ein für Chinas kommunistische Führung ein heikles Datum. Der Internationale Tag der Menschenrechte erinnert zum einen an die Verkündung der UN-Menschenrechtscharta am 10. Dezember 1948. Vor zwei Jahren wurde Liu Xiaobo zudem in Abwesenheit der Friedensnobelpreis verliehen; das Fehlen des inhaftierten Dissidenten wurde durch einen leeren Stuhl symbolisiert.  Am 10. Dezember 2008 veröffentlichten chinesische Aktivisten außerdem die sogenannte Charta 08, die tiefgreifende politische Reformen in China fordert. Liu war einer ihrer Mitverfasser.

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