Zum Schutz der traditionelle italienischen Nudelkultur gibt es jetzt eine eigene Akademie.
In Rom ist die "Accademia della Pasta" gegründet worden. Sie soll die traditionelle italienische Pastakultur schützen und klassische erste Gänge vor Verfälschungen bewahren, erklärte der Präsident der Akademie, Claudio Pica, der auch Vorsitzender des Gastronomenverbands Fiepet Confesercenti ist.
Im Fokus stehen zunächst römische Klassiker. Dazu zählen die Gerichte Cacio e Pepe, sowie Amatriciana und Carbonara, die im Ausland häufig verändert, etwa durch die Zugabe von Ketchup, Zwiebeln, Obers oder Pilzen. Teilweise würden sie sogar als haltbare Fertigprodukte angeboten. Die Akademie soll sich jedoch auch mit allen regionalen Pasta-Varianten Italiens beschäftigen.
UNESCO-Kulturerbe
Die Anerkennung der italienische Küche durch die UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit diese Woche sei ein wichtiger Schritt, erklärte Pica. Sie unterstreiche die Bedeutung der gastronomischen Tradition, der landwirtschaftlichen Produktionsketten und der kulturellen Identität Italiens. Zugleich verdeutliche sie den Bedarf an Schutz und gezielter Förderung zentraler Produkte der italienischen Gastronomie.
Die Pasta-Akademie in Rom will Gastronominnen und Gastronomen in Schulungsinitiativen einbinden. Ziel sei es, Kenntnisse über originale Rezepte, traditionelle Techniken sowie Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards zu vermitteln. Vorgesehen ist außerdem der Aufbau eines nationalen Kompetenzzentrums. Dieses soll Lebensmittelproduzenten, Köche, Schulen und Forschungseinrichtungen vernetzen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung junger Fachkräfte, unter anderem in Zusammenarbeit mit Hotelfachschulen.
Darüber hinaus ist ein Austauschprogramm für ausländische Köchinnen und Köche geplant. Nach dem Vorbild des Erasmus-Programms sollen sie in Rom die regionale Küche erlernen. Damit wolle man verhindern, dass italienische Rezepte im Ausland verfälscht werden.
Ein kulinarischer "Krieg" war zuletzt zwischen Rom und London ausgebrochen. Dabei geht es um eines der beliebtesten Gerichte der römischen Küche: die berühmte Pasta "Cacio e Pepe". Die Rundfunkanstalt BBC hatte auf ihrer kulinarischen Website einen schwerwiegenden Fauxpas begangen - zumindest aus Sicht der römischen Küchenchefs: Sie nannte Butter und Parmesan als Hauptzutaten des Gerichts. Die römische Sektion des Gastronomenverbands Fiepet Confesercenti reagierte empört. Sie wandte sich sowohl an die BBC als auch an die britische Botschaft in Rom, um ihrer Verärgerung Ausdruck zu verleihen.
"Die römische Küche zählt zu den Spitzenprodukten der italienischen Lebensmittelkultur. Gerichte wie 'Cacio e Pepe', oder Carbonara sind kulinarische Aushängeschilder der Stadt Rom, die weltweit bekannt sind. Umso wichtiger ist es, diese kulinarischen Traditionen zu schützen und korrekt zu vermitteln", meinte Pica.