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Frankreich

ISIS bekennt sich zu Terror in Nizza

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Vier Männer aus dem Umfeld des Attentäters sind festgenommen worden.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Anschlag in Nizza mit mindestens 84 Toten für sich beansprucht. Die Miliz erklärte am Samstag über ihr Sprachrohr Amak, der Täter sei ein "Soldat des Islamischen Staats" und von dessen Aufrufen inspiriert gewesen. Eine unabhängige Bestätigung dafür gab es nicht. Die französischen Behörden haben bisher keinen Hinweis auf eine Radikalisierung des 31-jährigen Tunesiers.

Die IS-Agentur Amak berichtete, der Attentäter von Nizza habe auf Aufrufe der Miliz reagiert, Bürger der Länder der internationalen Koalition anzugreifen, die in Syrien und im Irak gegen die Extremisten kämpft.

ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl berichtet aus Nizza:

Video zum Thema: Karl Wendl berichtet aus Nizza


Als Täter von Nizza wurde der Tunesier Mohamed Lahouaiej-Bouhlel identifiziert. Den französischen Geheimdiensten war er nicht als Gefährder bekannt. Justizminister Jean-Jacques Urvoas sagte am Samstag dem Sender RTL, nichts in den Polizeiakten des Täters habe auf den Anschlag schließen lassen. Er sei bisher lediglich im Zusammenhang mit Kleinkriminalität in Erscheinung getreten.

Auch das Innenministerium in Paris hat bisher nach eigenen Angaben keine Erkenntnisse für einen dschihadistischen Hintergrund der Tat. Premierminister Manuel Valls sagte dagegen dem Sender France 2: "Es handelt sich ohne Zweifel um einen Terroristen, der Verbindungen zum radikalen Islamismus hat."
 

Vier Männer festgenommen

 

Nach dem Anschlag sind vier Männer in Polizeigewahrsam. Sie sollen nach Angaben aus Justizkreisen aus dem Umfeld des 31-jährigen Tunesiers stammen, der am Donnerstagabend während der Feiern zum französischen Nationalfeiertag mit einem Lastwagen in die Menge gerast war. Auch die Ex-Frau des Täters wird weiter verhört.

Das französische Sicherheitskabinett trat in Paris erneut zusammen, um über die Folgen des Attentats zu beraten. An dem Treffen nehmen neben Präsident François Hollande unter anderem Premierminister Manuel Valls sowie die Minister für Inneres und Verteidigung, Bernard Cazeneuve und Jean-Yves Le Drian sowie Generalstabschef Pierre de Villiers teil.


Das Protokoll der Terror-Nacht

 

Freitag, 00.13 Uhr. Eine Pressemeldung schockiert die Welt. Bei einem Attentat mit einem Lkw werden auf der berühmten Promenade des Anglais in Nizza, gleich im Anschluss an ein spektakuläres Feuerwerk anlässlich des französischen Nationalfeiertags, "vielleicht etwa 30 Menschen" getötet.

Der Attentäter: Franko-Tunesier wird erschossen

Die Zahl der Opfer des Terror-Anschlages ist, wie sich bald herausstellen wird, viel zu tief gegriffen.

Freitag, 00.15 Uhr.
Zwei Minuten später berichtet der Sender BFM von "mindestens 100 Verletzten". Der tunesische Terror-Lenker - Mohamed Lahouaiej-Bouhlel, 31 -ist tot. Er wurde von Sicherheitskräften erschossen. Er hat seine Opfer auf einer Strecke von 1,8 Kilometern nicht nur totgefahren, sondern auch auf sie das Feuer eröffnet. Überall Leichen, eine Spur der Verwüstung auf der glamourösen Promenade.

Freitag, 00.31 Uhr. Man rechnet bereits mit 60 Toten.

Frankreichs Präsident François Hollande fliegt aus Avignon nach Paris und beruft seinen Krisenstab ein. In dem Terror-Laster werden Granaten und Munition gefunden.

Freitag, 1.23 Uhr. Der Lastwagen sei mit hohem Tempo in die Menschen gerast, schildert eine Augenzeugin dem Sender BFM TV: "Es war furchtbar."

Das Luxushotel Negresco wird zum Lazarett


Freitag, 1.49 Uhr.
ISIS-Anhänger feiern den Horror-Anschlag in sozialen Medien: "Gott ist groß, Gott ist groß." Am Strand von Nizza richten Sanitäter und Notärzte ein provisorisches Lazarett für die Opfer des Attentats ein. Auch die Lobby des Luxushotels Negresco wird prompt in ein Lazarett verwandelt.

Freitag, 2.14 Uhr. Der AFP-Reporter Robert Holloway wurde Augenzeuge des Irrsinns: "Wir sahen, wie Leute getroffen wurden und wie Gegenstände umherflogen", schildert er.

Die Augenzeugen: Wir sahen, wie Leute getroffen wurden

Freitag, 3.50 Uhr.
Hollande spricht von "mehreren Kindern unter den Toten". Später erfährt man: Es sind 10. Mindestens 50 Kinder werden im Krankenhaus von Nizza erstversorgt.

Freitag, 12 Uhr. Die Zahl der Toten ist auf 84 gestiegen. Noch am Vormittag liegen Leichen auf der Promenade des Anglais. Bilanz am Abend: 84 Kinder, Frauen und Männer fanden den Tod. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt. 52 schwebten am Freitag laut Hollande noch in Lebensgefahr.


 

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