Rückschlag

Anführer wenden sich von Gaddafi ab

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Der libysche Machthaber bereitet offenbar eine Gegenoffensive vor.

Die libyschen Stammesvertreter haben sich von Machthaber Muammar al-Gaddafi abgewandt. Anführer oder Repräsentanten von 61 Stämmen sprachen sich in einer am Mittwoch in Paris veröffentlichten Erklärung für ein geeintes, freies und demokratisches Libyen ohne Gaddafi aus. "Das Libyen von morgen, wird, wenn der Diktator weg ist, ein geeintes Libyen sein", heißt es in dem Text, den der französische Schriftsteller Bernard-Henri Levy veröffentlichte.

Levy versicherte, dass auch der mächtige Warfalla-Stamm und ein Vertreter des Gaddafi-Stammes die Erklärung unterzeichnet hätten. Im Prinzip stünden alle Stämme hinter dem Text. Da es aber innerhalb einiger Clans Streitigkeiten gebe, sei die Unterstützung nicht immer hundertprozentig. Levy unterstützt die Aufständischen in Libyen. Er organisierte vor sechs Wochen das Treffen zwischen dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy und Vertretern des oppositionellen Nationalrates, bei dem Frankreich den Rat als rechtmäßige Vertretung Libyens anerkannte.

Gegenoffensive
Die Truppen Gaddafis bereiten sich nach Einschätzung der Rebellen auf eine neue Offensive im Osten vor. Die Internetzeitung "Brnieq" meldete am Mittwoch, in der Ortschaft Brega seien inzwischen 2.000 bis 3.000 Soldaten stationiert worden. Diese hätten Raketen und andere schwere Waffen in Tunneln versteckt, um sie vor möglichen Luftangriffen durch die NATO zu schützen. An der Front, die schon seit Wochen zwischen Brega und Ajdabiya liegt, hätten sie Minen an Leichen angebracht.

Neue Angriffe
Die NATO will nach einem Bericht der "New York Times" ihre Luftangriffe auf Ziele in Libyen intensivieren. Wie das Blatt unter Berufung auf Mitarbeiter der Regierung von US-Präsident Barack Obama und NATO-Beamte am Dienstag online schrieb, sollen dabei vor allem Paläste, Hauptquartiere und Kommandozentralen ins Visier genommen werden, die der libysche Diktator Muammar al-Gaddafi benutze, um sich weiter an die Macht klammern zu können.

AU will Ende der Angriffe
Eine Entscheidung, die die Afrikanische Union nicht unterstützt. Sie fordert ein Ende der Angriffe auf libyische Regierungsvertreter und die zivile Infrastruktur des Landes.  Alle Beteiligten sollten weitere Militäreinsätze gegen Mitglieder der libyschen Führung und die "sozio-ökonomische Infrastruktur" Libyens unterlassen, forderte der AU-Friedens- und Sicherheitsrat

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