Im Sudan

Mega-Flut tötet hundert Menschen

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Tausende Häuser zerstört - Überlebende ohne Wasser und Nahrung.

Bei Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen sind im Sudan in den vergangenen zwei Wochen rund hundert Menschen ums Leben gekommen. Außerdem seien tausende Häuser zerstört worden, teilte die Hilfsorganisation Roter Halbmond am Sonntag mit. Demnach starben allein 25 Menschen im östlichen Teilstaat Kassala, wo der Fluss Gash über die Ufer trat und tausende Menschen in die Flucht trieb.

Den Angaben zufolge waren in dem an der Grenze zu Eritrea gelegenen Teilstaat ganze Dörfer überschwemmt. 8000 Häuser seien in Kassala zerstört worden. Viele Menschen harrten auf Hügeln in behelfsmäßigen Hütten aus. Durch die Überschwemmungen war die wichtigste Straße vom Ostsudan in die Hauptstadt Khartum abgeschnitten.

Die Obdachlosen suchten verzweifelt nach Wasser, Nahrung und Medikamenten, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP in der Nähe von Kassala, der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaats, beobachtete. In ihrer Not tranken viele Menschen Regenwasser aus schmutzigen Pfützen.

Ein Dorfvorsteher, Taha Mahmoud, sagte, die Bewohner seines Ortes Makli hätten alles verloren. "Wir hatten nur noch Zeit, unsere Kinder zu nehmen und zu fliehen, als unser Dorf vor zwei Wochen überschwemmt wurde", sagte er. "Wir haben unseren gesamten Besitz, unsere Lebensmittel und unsere Vorräte verloren." Nun müssten die Dorfbewohner in behelfsmäßigen Hütten wohnen, die dem Regen nicht standhielten. "Wir essen nur einmal pro Tag, die Kinder werden krank", fügte Mahmoud hinzu.

UN-Organisationen hatten im Vorfeld vor einem Überschwemmungsrisiko im Sudan zwischen Juli und November gewarnt. Nach Angaben des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Hulfe (Ocha) waren neben Kassala vor allem die Bundesstaaten Sannar, Süd-Kordofan, West-Kordofan und Nord-Darfur betroffen.

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