UNHCR arbeitet mit Hochdruck.
Mehr als 300.000 der vor Gewalt und Drangsalierung aus Myanmar geflohenen Rohingya warten im Nachbarland Bangladesch nach UN-Angaben weiter auf Notunterkünfte. Zehntausende harrten bei teils heftigen Monsunregen noch unter freiem Himmel aus, berichtete die Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) arbeitete mit Hochdruck daran, einen Ausbruch von Durchfall-Erkrankungen unter Kontrolle zu halten. Bis Ende der Woche sollen drei Kliniken für Betroffene eingerichtet sein. Wie viele Menschen erkrankt waren, war zunächst unklar.
Die britische Entwicklungshilfe (DFID) habe Ende September 20.000 Decken, 10.500 Schlafmatten und 10.000 Plastikplanen eingeflogen, so IOM. Hunderttausenden fehle es aber weiter am Nötigsten.
Eine halbe Million Geflohene
Die Zahl der Rohingya-Flüchtlinge liegt bereits über 500.000. Damit ist etwa die Hälfte der im mehrheitlich buddhistischen Myanmar verfolgten muslimischen Minderheit geflüchtet. Sie berichten, ihre Häuser würden niedergebrannt und ihre Dörfer zerstört. Auslöser war ein Anschlag von militanten Rohingya-Aktivisten auf Posten der Sicherheitskräfte. UNHCR und IOM schätzten die Zahl der seit Ende August in Bangladesch angekommenen Rohingya auf 507 000. Nach Schätzungen des IOM-Sprechers kommen weiter jeden Tag mehrere tausend Menschen über die Grenze.