Nach Osten

MH370: Suchgebiet wieder verlegt

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Die Batterie des Flugschreibers könnte nur noch wenige Tage halten.

Die britische Royal Navy beteiligt sich mit einem U-Boot an der Suche nach dem verschwundenen Flugzeug der Malaysia Airlines. Die "HMS Tireless" ist im Suchgebiet im Indischen Ozean eingetroffen, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag in London mit. Die internationale Suchaktion nach der Boeing 777 ist am Mittwoch unterdessen 500 Kilometer nach Osten verlegt worden.

Wie die koordinierende australische Seesicherheitsbehörde (Amsa) mitteilte, liegt das Suchgebiet nun 1.500 nordwestlich der australischen Stadt Perth. Neun Schiffe und zehn Flugzeuge hatte in den vergangenen Tagen in einem weiter westlich gelegenen Gebiet keine Hinweise auf die am 8. März verschwundene Maschine gefunden.

Britisches Schiff hilft

Großbritannien hat mit der "HMS Echo" außerdem ein Vermessungsschiff in das Suchgebiet geschickt, um U-Boote und Schiffe bei der Suche nach dem Flugschreiber und Wrackteilen von MH370 zu unterstützen. Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 8. März mit 239 Menschen an Bord verschwunden. An der Suche sind auf Schiffen mehr als 1.000 Menschen und in Flugzeugen rund 100 Menschen beteiligt.

Inzwischen wird die Suche nach der Maschine immer mehr zum Wettlauf mit der Zeit. Die Batterie des Flugschreibers wird laut Experten etwa bis Montag halten - "das kommt auf die Wassertemperatur und die Wassertiefe an", sagte der australische Verteidigungsminister David Johnston dem australischen Rundfunksender ABC. Eine Blackbox sendet etwa 30 Tage lang Signale aus, die helfen sollen, das Flugzeugwrack zu orten. Die beiden britischen Schiffe verfügen über Elektronik, die Signale des Flugschreibers aufspüren kann. Am Freitag soll ein australisches Schiff diese Aktion verstärken.

Keine auffällige Kommunikation
Unterdessen veröffentlichten die malaysischen Behörden eine Abschrift der Kommunikation zwischen dem Kontrollturm in Kuala Lumpur und der Crew des Unglücksjets vor dem mysteriösen Verschwinden der Maschine. In den Aufzeichnungen der letzen 54 Minuten sei nichts Auffälliges, zu hören, hieß es. Es seien routinemäßige Funksprüche zwischen dem Tower und dem Cockpit des Langstreckenjets.

Für zusätzliches Rätselraten sorgten in den vergangenen Tagen neue Informationen der malaysischen Luftfahrtbehörde zum letzten Funkspruch der Crew. Bisher hieß es, diese habe sich etwas ungewöhnlich mit den Worten "Alright, good night" (etwa: Alles klar, gute Nacht) abgemeldet. Dies hätte ein Hinweis auf Probleme an Bord der Boeing sein können. Am Dienstag hatte die Behörde ihre Angaben korrigiert. Nun hieß es, die Crew habe sich mit dem ganz normalen Funkspruch "Good night Malaysian 370" (Gute Nacht, Malaysian 370) beim Tower gemeldet.

Herausfordernde Suche
Am Mittwoch wollte sich der malaysische Premierminister Najib Razak vor Ort in Perth persönlich bei den Suchmannschaften in Perth für ihren Einsatz bedanken, der sich nun schon seit fast zwei Wochen andauert. Der Koordinator der internationalen Suchaktion, der pensionierte australische Luftwaffenchef Angus Houston, meinte am Dienstag, die Suche könne sich "noch lange hinziehen". Es sei die herausforderndste, die ihm je begegnet sei.

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