Illegale Einwanderung

Mittelmeerstaaten wollen mehr Solidarität

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Die südlichen Unions-Mitglieder fordern mehr Schutz von ihren Partnern.

Die Mittelmeerstaaten der Europäische Union haben andere Mitgliedstaaten zu mehr Solidarität bei der Bekämpfung von illegaler Migration aufgefordert. Die EU müsse schnellstens vorhandene und neue Mechanismen aktivieren, um "die Staaten des Südens zu stützen, die an der Frontlinie stehen", hieß es am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung nach einem Treffen von sechs Anrainerländern. An dem Treffen in der zypriotischen Hauptstadt Nikosia nahmen hochrangige Vertreter Frankreichs, Italiens, Spaniens, Griechenlands, Maltas und Zyperns teil.

Immer mehr Flüchtlinge
Hintergrund für das Treffen ist die dramatische Steigerung der Flüchtlingszahlen aus Nordafrika. "Wir können und sollten nicht alleine gelassen werden", sagte Zyperns Innenminister Neoklis Sylikiotis im Radio. Die Vertreter forderten auch mehr Präsenz der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex im Süden Europas.

Nach dem Willen der Mittelmeerländer soll die sogenannten Regelung Dublin II - wonach Asylbewerber in dem EU-Land bleiben müssen, in das sie zuerst eingereist sind - vorübergehend aufgehoben werden. Eine praktische Maßnahme wäre nach Ansicht der Teilnehmerstaaten die gleichmäßige Verteilung der Migranten und Abkommen zur Rückführung der Flüchtlinge. Nach den Worten des italienischen Vertreters sind allein in Italien binnen eines Monats 30.000 Flüchtlinge angekommen. Anderen Angaben zufolge sind es nur mehr als 23.000.

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