FBI-Sonderermittler schrieb Brief an Barr, weil er Report nicht gut wiedergegeben sah.
US-Sonderermittler Robert Mueller soll sich laut Berichten über die Zusammenfassung seines Abschlussberichts zur Russland-Untersuchung von Justizminister William Barr beschwert haben.
Mueller habe in einem Brief an Barr erklärt, dass dessen vierseitige Zusammenfassung den Kontext und den Inhalt der Untersuchungsergebnisse nicht vollständig erfasst habe, schrieb die "Washington Post" am Dienstag.
Die Zeitung berief sich auf eine Kopie des Briefes. Auch die "New York Times" berichtete über das Schreiben. Ein Sprecher des Justizministeriums wollte sich auf dpa-Anfrage nicht dazu äußern. Mueller hatte fast zwei Jahre lang zwei große Fragenkomplexe untersucht: ob das Wahlkampfteam von Donald Trump geheime Absprachen mit Vertretern Russlands getroffen hat und ob der US-Präsident die Justiz behinderte.
Hintergrund ist die mutmaßliche Einmischung Moskaus in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 zugunsten Trumps. Ende März hatte Mueller seine Arbeit abgeschlossen und Justizminister William Barr einen vertraulichen Bericht übergeben. Zunächst hatte Barr nur eine vierseitige Zusammenfassung davon veröffentlicht.
Zur Frage, ob Trump die Justiz behindert habe, traf Mueller keine Festlegung, sondern legte Indizien dafür und dagegen vor. Barr kam auf dieser Grundlage zu dem Schluss, dass dem Präsidenten auch in diesem Punkt keine strafrechtlichen Vorwürfe zu machen seien.
Der "Washington Post" zufolge soll Mueller Barr in seinem Brief aufgefordert haben, die Einleitung und die Zusammenfassungen des Berichts zu veröffentlichen. Mueller schrieb demnach: "Inzwischen herrscht in der Öffentlichkeit Verwirrung über entscheidende Aspekte unserer Untersuchungsergebnisse.
Das droht einen wichtigen Aspekt zu untergraben, für den das Ministerium den Sonderermittler ernannt hat: Das uneingeschränkte Vertrauen der Öffentlichkeit in das Ergebnis der Untersuchung sicherzustellen."