Selbstmordattentat

Pakistan: Taliban richtet Blutbad an

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Angriff im Südwesten des Landes: Mindestens 59 Menschen sind tot.

Ein Selbstmordattentäter hat in Pakistan ein Blutbad unter Schiiten angerichtet. Bei dem Anschlag in der Stadt Quetta im Südwesten Pakistans wurden mindestens 59 Menschen getötet. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wurden mehr als 160 weitere Menschen verletzt, als sich der Täter in der Menge in die Luft sprengte. Den Angaben zufolge hatten sich tausende Schiiten versammelt, um anlässlich des sogenannten Al-Quds-Tages gegen Israel und die Besetzung der palästinischen Gebiete zu protestieren.

Schiiten wurden gewarnt
Zu der Bluttat bekannten sich die radikal-islamischen Taliban. Neben den USA und der pakistanischen Regierung "sind auch die Schiiten unser Ziel", sagte ein Sprecher der islamischen Extremisten der Nachrichtenagentur AP. Die Polizei entdeckte Stunden nach dem Anschlag den abgerissenen Kopf des Attentäters. "Der Mann ist zwischen 35 und 40 Jahre alt", sagte ein Polizeisprecher, machte aber keine weiteren Angaben.

Die Regierung hatte die Schiiten am Donnerstag aufgefordert, ihre Zeremonien nicht unter freiem Himmel abzuhalten. Der Polizeichef von Belutschistan, Malik Iqbal, sagte, die Behörden hätten die Organisatoren der Zeremonie in Quetta gewarnt, nachdem Geheimdienstmitarbeiter Berichte über einen möglichen Terroranschlag erhalten hätten.

Weitere Anschläge im Norden
Zwei weitere Bombenanschläge gab es am Freitag im Nordwesten des Landes: In der Stadt Mardan sprengte sich laut Polizei ein Selbstmordattentäter nahe einer Moschee der Ahmadi-Sekte in die Luft. Dabei wurden mindestens ein Mensch getötet und mehrere weitere verletzt. In Peshawar, der Hauptstadt der Provinz Khyber Pakhtunkhwa, wurde in der Nähe einer Polizeipatrouille eine Bombe ferngezündet. Ein Polizist kam ums Leben, drei weitere wurden verletzt.

Erst am Mittwoch waren bei einer Bombenserie gegen eine religiöse Prozession in der ostpakistanischen Stadt Lahore über 30 Schiiten getötet und mehr als 300 verletzt worden. Für die Tat hatten sunnitische Extremisten mit Verbindung zu den Taliban die Verantwortung übernommen. Gegen Angehörige der schiitischen Minderheit werden in Pakistan immer wieder Anschläge verübt. Etwa 20 Prozent der mehr als 170 Millionen Einwohner des südasiatische Landes sind Schiiten.

US-Drohne tötet sechs Menschen
Bei einem US-Raketenangriff in der unruhigen Stammesregion im Nordwesten Pakistans wurden nach Geheimdienstangaben mindestens sechs Menschen getötet. Zwei offensichtlich von einer US-Drohne abgefeuerte Raketen seien am Freitag in einer Siedlung von Lehmhütten bei Miransha eingeschlagen, der größten Stadt Nord-Waziristans. Es gab auch mehrere Verletzte. Die US-Streitkräfte greifen regelmäßig vom benachbarten Afghanistan aus mutmaßliche Verstecke von radikalislamischen Extremisten in der pakistanischen Grenzregion an.
 

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