Ärger in Polen

Politikerin strippt für mehr Stimmen

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Das Video von Katarzyna Lenart wurde bereits 120.000 mal angeklickt.

Mit ihrer Idee, für die Parlamentswahlen in Polen mit einem Internet-Strip auf Stimmenfang zu gehen, ist die 23-jährige Kandidatin Katarzyna Lenart in der eigenen Partei auf heftige Kritik gestoßen. "Jeder Kandidat hat das Recht auf eigenes Kampagnen-Material, aber es gibt Grenzen", sagte der Sprecher der oppositionellen Sozialdemokraten (SLD), Tomasz Kalita, der Tageszeitung "Gazeta Wyborcza". Werbeclips wie denjenigen Lenarts "sollte es nicht geben".



In dem Clip streicht sich die zunächst in einem Sessel sitzende Politikstudentin zu kitschiger Musik und lasziv in die Kamera blickend durch die Haare und zieht sich langsam aus. Als sie ihren BH öffnet, verdeckt der Schriftzug "zensiert" ihre Brust, gefolgt von der Ansage: "Willst du mehr? Wähle SLD. Nur wir können mehr tun." Das Video der Kandidatin, die für die SLD in der südostpolnischen Stadt Lublin kandidiert, wurde bis Donnerstagnachmittag mehr als 120.000 Mal angeklickt.

"Ich dachte, es ist an der Zeit für ein wenig Aufregung zu sorgen", verteidigte Lenart ihre Idee in der "Gazeta Wyborcza". "Meine Kampagne zielt auf junge Menschen ab, und die interessieren sich leider nur für kontroverse Sachen." Ihr Video sei weder "vulgär, noch obszön", schließlich sei kaum etwas zu sehen. Parteisprecher Kalita ließ solche Argumente indes nicht gelten: Gerade eine Kandidatin einer linksgerichteten Partei sollte von solchen Mitteln Abstand nehmen. Er bevorzuge einen "feministischen, gleichstellenden Ansatz", sexistische Werbung solle verboten werden. Die Polen wählen am Sonntag ein neues Parlament.

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