In der Sperrzone rund um das ehemalige Kernkraftwerk Tschernobyl sorgte eine Sichtung für Aufsehen.
Wie mehrere Medien berichten, wurden mehrere streunende Hunde mit auffallend blau gefärbtem Fell entdeckt. Die Tiere gehören zu jener Population, die seit dem Reaktorunglück von 1986 in der verlassenen Region lebt. Helfer der Organisation Dogs of Chernobyl, die regelmäßig in der Zone unterwegs sind, stießen bei einer Sterilisationsaktion auf drei Tiere, deren Fell plötzlich intensiv blau schimmerte.
„Wir sind gerade dabei, Hunde zur Sterilisation einzufangen, und stießen auf drei Tiere, die komplett blau waren“, schrieb das Team auf Instagram. Noch erstaunlicher: Laut Einheimischen habe das Fell der Hunde nur eine Woche zuvor völlig normal ausgesehen. Trotz der ungewöhnlichen Farbe wirkten die Tiere nach Angaben der Helfer gesund und agil.
Das steckt dahinter
Schnell kam in sozialen Netzwerken die Vermutung auf, dass die Verfärbung mit der radioaktiven Strahlung in der Sperrzone zu tun haben könnte. Doch Fachleute winken ab. „Blaues Fell ist kein Symptom radioaktiver Belastung“, betont Biologin Olga Petrenko von der Nationalen Universität Kiew.
Serhij Kirjejew, der Generaldirektor des mit der Beobachtung der Zone befassten Staatsunternehmens Ecocentre, bezeichnet die Spekulationen nun als „Unsinn“. Die Ursache für das blaue Fell sei ganz simpel. Die Hunde, die sterilisiert sind, wurden blau gekennzeichnet. So soll verhindert werden, dass die Population weiter zunimmt.
Die rund 700 Hunde von Tschernobyl, Nachkommen der Tiere, die 1986 zurückgelassen wurden, werden von der Organisation Dogs of Chernobyl betreut. Freiwillige kümmern sich um Impfungen, Futter und medizinische Versorgung. Nun haben sie Proben des blauen Fells entnommen, um im Labor zu klären, welche chemische Substanz für die Färbung verantwortlich ist.