Berg-Karabach

Schon ein Drittel der Einwohner geflohen

Teilen

47.000 flüchten nach Vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen  

Die Lage im Kaukasus eskaliert weiter. Seit der Militäroffensive Aserbaidschans in der Vorwoche sind 47.000 ethnische Armenier - und damit mehr als ein Drittel der Einwohner - aus der Region Berg-Karabach geflohen.

Nur eine Straße offen

Aserbaidschan hatte am Sonntag nach Monaten die einzige Straße aus Berg-Karabach nach Armenien geöffnet. Aserbaidschan hat nach eigenen Angaben im Zuge der jüngsten Militäroffensive gegen die Separatisten Berg-Karabachs 192 Soldaten verloren.

Die meisten Vertriebenen Karabach-Armenier trafen in der armenischen Stadt Goris ein, der ersten Anlaufstelle hinter der Grenze. In der 20.000-Einwohnerstadt bildeten sich lange Schlagen vor Geschäften mit Telefonkarten. Unter den Flüchtlingen befanden sich vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen.

Berg-Karabach

Dieses Mädchen ist jetzt endlich wieder mit ihrem Vater wiedervereint.

© getty
× Berg-Karabach

In Berg-Karabach, das international als Teil Aserbaidschans anerkannt wird, lebten bisher knapp 120.000 ethnische Armenier, sie stellten klar die Bevölkerungsmehrheit. Seit Jahrzehnten war die Region zwischen den beiden Ex-Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien umstritten. Nach einem Krieg Anfang der 90er Jahre hatten die Armenier die Kontrolle. Nach einem weiteren Krieg 2020 hatte Aserbaidschan Teile Berg-Karabachs und besetzte aserbaidschanische Gebiete zurückerobert. Jerewan wirft Baku vor, nun eine "ethnische Säuberung" zu planen, nachdem Aserbaidschan dort vergangene Woche eine großangelegte Militäroffensive gestartet hatte.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.