Friedensnobelpreisträger

Syrien: Vermittler Annan gesteht Scheitern

Teilen

Sein Sechs-Punkte-Plan hat sich bisher als unwirksam erwiesen.

Der internationale Syrien-Vermittler Kofi Annan hat das Scheitern seiner bisherigen Bemühungen um ein Ende der Gewalt in Syrien eingeräumt. Es seien bereits große Anstrengungen unternommen worden, um die Krise auf "friedliche und politische Weise" beizulegen, sagte der frühere UNO-Generalsekretär der französischen Tageszeitung "Le Monde" vom Sonntag. "Offenkundig haben wir es nicht geschafft. Und vielleicht gibt es auch keine Garantie dafür, dass wir es schaffen werden", fügte der Friedensnobelpreisträger hinzu. Es stelle sich jedoch die Frage nach den Alternativen zu weiteren diplomatischen Bemühungen.

Annans Sechs-Punkte-Plan für Syrien vom April, der einen Waffenstillstand zwischen Sicherheitskräfte und bewaffneter Opposition vorsieht, hat sich bisher als weitgehend unwirksam erwiesen. Der syrische Präsident Bashar al-Assad lässt einen im März 2011 begonnen Volksaufstand gegen seine Herrschaft blutig niederschlagen. Dabei wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London vom Samstag bereits mehr als 17.000 Menschen getötet, darunter knapp 12.000 Zivilisten. Allein seit dem formellen Inkrafttreten des von Annan ausgehandelten Waffenstillstands Mitte April starben demnach mehr als 5800 Menschen.

Die stärksten Bilder des Tages

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.