Bozen, die malerische Hauptstadt Südtirols, leidet zunehmend unter den Folgen des Massentourismus. Was einst ein gemütlicher Stadtbummel war, wird für die Einheimischen mehr und mehr zur Belastung.
Bozens Bürgermeister Claudio Corrarati schlägt in den Medien Alarm: „Wenn wir nicht rechtzeitig gegensteuern, steht Bozen bald still.“ Der Tourismusdruck wächst stetig, und auch die Einheimischen ziehen sich mehr und mehr aus der Innenstadt zurück. Die Preise für Ski-Pässe steigen, und selbst die beliebten Weihnachtsmärkte sind eher ein Problem als ein Segen für die Stadtbewohner. Immer mehr Bozener meiden die Stadt, besonders an den Wochenenden, wenn die Touristenströme ihren Höhepunkt erreichen.
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Stadt verändert sich durch internationalen Tourismus
Die zunehmende Zahl internationaler Touristen, auch aus weiter entfernten Ländern, sorgt zwar für einen wirtschaftlichen Boom, aber auch für Frustration bei den lokalen Händlern. Mirco Benetello von der Südtiroler Handelsvereinigung berichtet von einer Verschiebung der Hauptreisezeiten – die Sommermonate Juli und August sind inzwischen genauso beliebt wie die Weihnachtszeit. Für die Einheimischen bedeutet das einen stetigen Zustrom von Touristen, was die Lebensqualität in der Stadt beeinträchtigt.
Probleme im Stadtbild und Infrastruktur
Die Innenstadt leidet unter den Menschenmengen und der unzureichenden Infrastruktur. Ein weiteres großes Problem sind die zu wenigen öffentlichen Toiletten, die laut den Bozener Ladenbesitzern das tägliche Leben erschweren und eine Herausforderung für die Stadtentwicklung darstellen. Für die Händler bleibt das Geschäft zwischen den Touristenschüben ein Spagat: Während in der Woche die Umsätze steigen, meiden die Bozener an den Wochenenden das Stadtzentrum.
Langfristige Herausforderungen für die Stadt
Langfristig hat der steigende Tourismus jedoch auch negative Auswirkungen auf die Lebensqualität der Bevölkerung. Die Preise für Wohnungen steigen, und immer mehr Objekte werden als Ferienwohnungen oder für die touristische Vermietung genutzt. Auch die sozialen Medien tragen zur Überfüllung bei: Influencer-Posts können binnen kürzester Zeit einen regelrechten Ansturm auslösen und die Probleme verschärfen.
Lösungsansätze für die Zukunft
Die Südtiroler Handelsvereinigung setzt auf den Dialog mit den Händlern, um nachhaltige Lösungen zu finden. Für die Dolomiten wird ab 2026 ein Slot-System getestet, um den Ansturm an Touristen besser zu organisieren und den Druck auf die Region zu verringern.