Nach Protesten

"Traumschiff" weiter unter deutscher Flagge

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Erwägt aber freiwilligen Zuschlag - Appell an die Politik.

Nach einer Protestwelle fährt die MS "Deutschland" weiter unter deutscher Flagge - dafür könnten aber die Passagiere mehr bezahlen. Die Reederei Deilmann denkt darüber nach, die Kunden zur Deckung der Mehrkosten um einen freiwilligen Zuschlag von drei Prozent des Reisepreises zu bitten.

Eine Sprecherin der Reederei bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". "Das ist eine Überlegung", betonte sie. Im Umweltbereich gebe es für Kunden bereits die Möglichkeit, für bestimmte Waren oder Leistungen freiwillig mehr zu zahlen.

Es gehe aber auch um einen Appell an die Politik: "Wir würden uns eine Förderpolitik wünschen, die auf die Belange der Kreuzfahrtreedereien zugeschnitten ist." Die Sprecherin verwies auf den internationalen Wettbewerb der Anbieter von Kreuzfahrten und den viel höheren Personalaufwand als in der Containerschifffahrt. Der maritime Koordinator der Bundesregierung, Hans-Joachim Otto, hatte den Verzicht auf die Ausflaggung des "ZDF-Traumschiffes" begrüßt.

Bis 2009 erhielt die Reederei, die das einzige noch unter deutscher Flagge fahrende Kreuzfahrtschiff betreibt, 1,5 Millionen Euro pro Jahr an Fördermitteln vom Bund. Diese Förderung wird schrittweise reduziert. Um das zu kompensieren, sollte die MS "Deutschland" unter maltesischer Flagge fahren.

Nach Informationen des "Spiegel" verbuchte der Schiffs-Mehrheitsbesitzer Aurelius zuletzt ein Minus von mehr als 8,5 Millionen Euro für seine "MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft". Allein das Schiff habe 2011 einen operativen Verlust von 1,5 Millionen Euro verursacht

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