Ukraine-Krise

Ex-Kanzler Kern zieht sich bei russsischer Staatsbahn zurück

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Christian Kern zieht sich bei den russischen Staatsbahnen zurück. Das teilte der Ex-Kanzler mit.

Ex-Bundeskanzler und -SPÖ-Chef Christian Kern verlässt den Aufsichtsrat der russischen Staatsbahn RZD. Das sagte er am Donnerstag, nachdem Russland die Ukraine angegriffen hat. Zuvor hatte der Ex-Politiker noch gemeint, seine Tätigkeit sei keine politische oder lobbyierende sondern jene eines Branchenkenners. Kern hat die RZD schon von seinem sofortigen Rückzug aus dem Direktorium informiert, denn die RZD sei Teil der Kriegslogistik geworden.

"Ich habe heute in den Morgenstunden die Organe der Joint Stock Company Russian Railways RZD darüber informiert, dass ich mein Mandat im Direktorium mit sofortiger Wirkung zurücklege", sagte Kern laut "Standard". "Seit heute Nacht ist die RZD tatsächlich Teil einer Kriegslogistik geworden. Ich bedauere das zutiefst."

"Sinnlose Aggresionen"

Kern, er trat die Tätigkeit bei der RZD an, als er noch Chef der Sozialdemokraten war, betonte laut Zeitung, der Aufsichtsratsaufgabe aus inhaltlichem Interesse nachgekommen zu sein. Aber angesichts der aktuellen Ereignisse sei diese Entscheidung leider alternativlos. "Meine Gedanken sind bei den Opfern dieser sinnlosen Aggression", so Kern.

Ex-SP-Kanzler Christian Kern war seit Juli 2019 Aufsichtsrat der Staatsbahn RŽD. In vergangenen Interviews trat Kern im ORF nachdrücklich dafür ein, gegenüber Putin "Empathie zu zeigen" und "eine Konfrontation zu vermeiden". Die Annexion der Krim spielte er herunter.

Weitere Ex-Politiker auf Putins-Payroll

Wolfgang Schüssel ist im Board des Lukoil-Konzerns. Am Ex-VP-Kanzler sieht man, dass solche Jobs lukrativ sind: Bei RWE zum Beispiel verdiente er 120.000 Euro im Jahr.

Karin Kneissl sorgte für Furore, als sie bei ihrer Hochzeit vor Putin einen Knicks machte - just als die EU Sanktionen gegen Putin verhängte. Seit letztem Sommer ist die Ex-Außenministerin Aufsichtsrätin beim Energiekonzern Rosneft.

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