Nach Berichten aus der Ukraine sollen nordkoreanische Soldaten, die in der russischen Region Kursk stationiert waren, abgezogen worden sein.
Oberst Olexander Kindratenko, Sprecher der ukrainischen Spezialeinheiten, berichtete, dass seit drei Wochen keine Aktivitäten oder bewaffneten Auseinandersetzungen mit nordkoreanischen Einheiten beobachtet wurden. Die "New York Times" bestätigte ebenfalls Berichte über einen Rückzug und vermutet, dass hohe Verluste der Grund dafür seien.
Nordkoreas Dilemma: Soldaten oder Waffenlieferungen?
Frederic Spohr, Direktor der Friedrich-Naumann-Stiftung in Südkorea und Nordkorea-Experte, gibt im Gespräch mit "Bild" zu bedenken, dass der Rückzug der nordkoreanischen Soldaten noch nicht vollständig bestätigt sei. Jedoch sei klar, dass Kim Jong-un nicht zu viele Soldaten opfern kann, ohne innenpolitischen Druck zu riskieren. Sollte sich die Lage verschärfen, könnte Nordkorea seine Unterstützung auf Waffenlieferungen beschränken, um die Verluste zu minimieren.
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Geheimhaltung durch Nordkoreas Regime
Nordkoreas staatliche Medien haben bisher keine Informationen darüber veröffentlicht, dass eigene Truppen an der russischen Front kämpfen. Stattdessen beschwört das Regime weiterhin die Freundschaft zu Russland, ohne konkrete militärische Einsätze zu erwähnen. Diese Geheimhaltung könnte darauf abzielen, Unruhe und Instabilität im eigenen Land zu vermeiden, besonders angesichts möglicher hoher Verluste.
Herausforderung für das Regime
Die Bewältigung dieser Situation stellt eine Herausforderung für Kim Jong-un dar, insbesondere wenn es darum geht, große Verluste zu erklären und die Öffentlichkeit zu beruhigen. Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland gab es erstmals Ende Oktober, nachdem Kim und Putin eine intensivere militärische Zusammenarbeit angekündigt hatten.
Insgesamt bleibt die Lage angespannt, und es bleibt abzuwarten, wie Nordkorea auf die Entwicklungen reagieren wird.