Ukraine-Krise

Kneissl in Putins Sold: Das tut sie, das kassiert sie

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Ex-Außenministerin Karin Kneissl steht im Sold des russischen Energie-Riesen Rosneft und von Putins Propaganda-Sender Russia Today. Es werden hohe Gagen kolportiert. 

Karin Kneissl ist an diesem Mittwoch hörbar sauer: „Ich wünsche nicht mehr von Ihnen kontaktiert zu werden“, teilt sie POLITIK LIVE mit und legt auf. Kein Wunder, die ehemalige Außenministerin auf einem FPÖ-Ticket ist nach der russischen Attacke auf die Ukraine plötzlich wieder im Zentrum der Diskussionen – und die sind nicht schmeichelhaft.

Extreme Nähe zu Hochzeitsgast Putin

Zwar ist Kneissl neben den Ex-Kanzlern Christian Kern (SPÖ) und Wolfgang Schüssel (ÖVP) nur eines von mehreren Ex-Regierungsmitgliedern, die im Sold von russischen Unternehmen stehen. Sie hat aber zweifellos die größte Putin-Nähe. Stichwort: Hochzeitsbesuch Putins samt Knicks Kneissls vor dem Diktator. Die frühere Journalistin und Energie-Expertin hat  derzeit gleich zwei russische Engagements:


Kneissl verteidigt Putin: „Geringste Form der Aggression“

  • Russia Today: Beim Putin-Sender Russia Today, dem in Deutschland wegen seiner unverhohlenen Kreml-Propaganda eine Sende-Lizenz verwehrt wird, ist Kneissl Kolumnistin. Just am Tag der Attacke auf die Ukraine rückte die Ex-Ministerin aus, um Putins Attacke zu verteidigen: Die Anerkennung der beiden abtrünnigen ukrainischen Ostgebiete als eigene Staaten durch Putin nannte sie auf RT „nichts Neues“ – so etwas sei in der Geschichte schon öfter passiert. Und: Putin habe ohnehin „die Minimal-Form an Eskalation“ gewählt.

 

Kneissl Rosneft
© Rosneft
× Kneissl Rosneft

Kneissl-Eintrag  auf der Homepage von Rosneft.

 

Angeblich mehr als 100.000 Euro bei Rosneft

  • Rosneft. Die RT ist nicht die einzige Verbindung der Ex-Außenministerin zu Putin – wie POLITIK LIVE ja bereits berichtete, sitzt sie seit vergangenem Jahr im Aufsichtsrat des Energie-Riesen Rosneft. Übrigens Seite an Seite mit dem deutschen Ex-SPD-Kanzler Gerhard Schröder, der ja als allererster Putin-Kumpel im deutschsprachigen Raum gilt. Wie viel Kneissl dort verdient? Sie selbst – siehe oben – schweigt dazu. Doch wird in russischen Medien von Gagen im Aufsichtsrat von bis zu 500.000 Euro im Jahr geschrieben, wie der "Standard" anlässlich Kneissls Arbeitsantritt das russische Blatt "Wedomosti" zitierte. Kneissl wird wohl doch darunter liegen – lukrativ sind aber gerade Aufsichtsratsposten im Energie-Bereich. Wolfgang Schüssel erhielt seinerzeit beim deutschen Energie-Riesen RWE 120.000 Euro

 

West-Politiker als Putin-Sprachrohre

Kneissl ist übrigens für den Job durchaus qualifiziert – vor ihrer Minister-Zeit verdiente sie ihr Geld als Energie-Expertin. Als solche wurde sie aber wohl eher nicht geholt: Putin ist vielmehr daran gelegen, West-Politikerinnen als Sprachrohre zu finden.
  

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