Ukraine-Krise

Vier Brände bei Tschernobyl gelöscht

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In dem Sperrgebiet um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl sind mehrere Brände erfolgreich bekämpft worden.

 Die ukrainische Atomaufsichtsbehörde habe die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) darüber informiert, dass die Feuerwehr der Stadt Tschernobyl vier Brände gelöscht habe, teilte Generaldirektor Rafael Grossi am Mittwochabend mit. Es gebe aber weitere Brände, betonte er. Über die Gesamtsituation in der Ukraine zeigte sich Grossi besorgt.

Am Dienstag hatte das ukrainische Parlament mitgeteilt, dass sieben Brände auf dem Gebiet ausgebrochen seien und eine Fläche von mehr als zwei Quadratkilometern in Flammen stehe. Russische Truppen hatten das Gelände um das AKW vor rund einem Monat unter ihre Kontrolle gebracht. Dort kam es 1986 zum schwersten Atomunglück in der Geschichte der zivilen Nutzung der Kernkraft.

In der Sperrzone würden derzeit laut ukrainischer Aufsichtsbehörde keine Strahlungsmessungen durchgeführt, hieß es von der IAEA weiter. In Kiew und an zwei Orten westlich von Tschernobyl sei ein leichter Anstieg der Cäsiumkonzentration in der Luft festgestellt worden. Die ukrainische Aufsichtsbehörde habe der IAEA mitgeteilt, dass dies keine erheblichen radiologischen Bedenken aufwerfe.

Kiew hatte erklärt, die Feuer seien "wahrscheinlich" durch die bewaffnete Aggression der Russischen Föderation verursacht worden. Das ließ sich nicht überprüfen. Allerdings kam es dort in der Vergangenheit immer wieder zu Wald- und Flächenbränden.

Rund um die Atomruine hatte es etwa im Frühjahr 2020 bereits größere Brände gegeben. Damals versicherten die Behörden mehrmals, dass die Radioaktivität in den angrenzenden besiedelten Regionen unter den Grenzwerten liege und keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe.

Grossi sagte zudem, er sei nach wie vor sehr besorgt über die Situation in der Ukraine. Er betonte die dringende Notwendigkeit einer Vereinbarung, der es der IAEA ermögliche, technische Hilfe für den sicheren Betrieb der ukrainischen Atomanlagen zu leisten, darunter die Präsenz von IAEA-Experten vor Ort.

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