Nach dem Zweiten Weltkrieg

USA gewährten Nazis Unterschlupf

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US-Geheimdienste schufen vereinzelt "sichere Häfen" für Nazis.

Die USA haben nach dem Zweiten Weltkrieg einem Bericht der US-Regierung zufolge auch tief in das Naziregime verstrickten Deutschen Zuflucht geboten. Die "New York Times" zitierte entsprechende Belege am Sonntag aus einem 600 Seiten starken Bericht des US-Justizministeriums, dessen Veröffentlichung das Ministerium dem Blatt zufolge seit 2006 zurückhielt.

Demnach schufen die US-Geheimdienste in manchen Fällen einen regelrechten "sicheren Hafen" für Nazis und Kollaborateure des Hitler-Regimes. Dem Bericht zufolge nahm die US-Regierung wegen der Aufgenommenen Dutzende Male Streit mit anderen Ländern in Kauf.

Beispiel: Raketeningeneur
Als Beispiel nennt das Blatt unter anderen den deutschen Raketeningenieur Arthur Rudolph, der nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA gegangen war und dort nach Arbeiten am Pershing-Raketenprogramm maßgeblich an der Konstruktion der "Saturn 5"-Trägerrakete beteiligt war, die 1969 erstmals Menschen auf den Mond brachte. Während des Zweiten Weltkriegs entwickelte Rudolph Waffen für die Nazis und leitete am Kriegsende die unterirdische Raketenfabrik Mittelwerk bei Kronstein im Harz.

Ein weiterer Fall, über den die Zeitung berichtet, ist Otto von Bolschwing, der vom US-Geheimdienst CIA in den USA angestellt wurde. Bolschwing gehörte zu den Mitarbeitern von Adolf Eichmann, der während der NS-Zeit maßgeblich für die Organisation der Deportation und Ermordung der europäischen Juden verantwortlich war. Die Verbindungen Bolschwings zum Holocaust flogen offiziell erst Jahre später auf.
 

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