Die deutsche Milliardärin Susanne Klatten tappte in die Sexfalle. Ihr mutmaßlicher Erpresser will vor Gericht aussagen.
Der mutmaßliche Erpresser der Münchner Quandt-Erbin Susanne Klatten hat in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme seit seiner Festnahme eine Aussage vor Gericht in Aussicht gestellt. Im Prozess werde er gegebenenfalls umfassend aussagen, sagte der tatverdächtige 43-jährige Schweizer dem deutschen Magazin "Der Spiegel".
"Ich beklage, dass es zu einer öffentlichen Debatte gekommen ist, bei der sowohl die Namen sogenannter Opfer wie auch von Menschen aus meinem familiären und persönlichen Umfeld auftauchen, die einer angeblichen Komplizenschaft bezichtigt werden", zitiert das Magazin den Schweizer. All dies könne schädlich sein für das gerichtliche Verfahren.
Er unterschrieb mit "Dein sanfter Krieger"
Klatten, die
als BMW-Großaktionärin als reichste Frau Deutschlands gilt, hatte sich
mehrfach mit dem Tatverdächtigen in Hotels getroffen. Der Erpresser soll
zunächst ein Darlehen von mehreren Millionen Euro gefordert, dann aber eine
weit höhere Summe verlangt haben. Nach Informationen des Magazins "Focus"
soll er Klatten in der Weihnachtszeit 2007 mit einem Brief unter Druck
gesetzt haben. Das Schreiben habe er mit "Dein sanfter Krieger"
unterzeichnet und 14 Millionen Euro von ihr verlangt, berichtete das Magazin
unter Berufung auf das bayerische Landeskriminalamt.
Festnahme erfolgte in Österreich
Im Jänner des Jahres
zeigte Klatten ihn an, kurz darauf wurde der 43-Jährige in Österreich
festgenommen. Seit März sitzt er in der Münchner Justizvollzugsanstalt
Stadelheim in Untersuchungshaft. Gegen ihn soll noch in diesem Jahr Anklage
erhoben werden, ihm droht wegen Erpressung und Betrugs eine mehrjährige
Haftstrafe. Sein Anwalt Till Gontersweiler aus Zürich sagte dem "Focus", der
Schweizer habe Klatten aber nicht arglistig getäuscht. "Er hat kein Geld
gefordert, sie hat ihm die Millionen freiwillig gegeben."
Ein Sprecher von Klatten hatte der "Bild am Sonntag" hingegen in der vergangenen Woche gesagt, sie habe sich zu der Strafanzeige entschieden, weil sie erkannt habe, dass die Beziehung einen ausschließlich kriminellen Hintergrund hatte. "Das Ziel war von Anfang an, sie zu betrügen und Geld zu erpressen."