Vor Prozessbeginn

Pädophiler bat Sarkozy um Kastration

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Der mehrfach wegen Kindesmissbrauchs Vorbestrafte will seine Neigung damit in den Griff bekommen.

Wenige Tage vor seinem Prozess wegen Entführung und Vergewaltigung eines fünfjährigen Buben hat ein französischer Pädophiler seine Kastration verlangt. Der 63-jährige Francis Evrad bat Präsident Nicolas Sarkozy in einem Brief um die Zustimmung zur operativen Entfernung der Hoden.

"Neigung verhindern"
In seinem Brief erklärt Evrad, angesichts seines Alters würde er unter einer Kastration nicht leiden. "Und sie würde meine Neigung zu Kindern verhindern." Eine "chemische Kastration" mit Medikamenten hatte Evrad noch im Gefängnis abgebrochen, als sein Antrag auf Haftentlassung abgelehnt wurde. Eine physische Kastration ist in Frankreich gesetzlich nicht vorgesehen.

Spielt den Märtyrer
Der Vater des Opfers wertete die Bitte als zynischen Schachzug. "Er versucht, als Märtyrer durchzukommen", vermutet Mustafa Kocakurt. "Das ist ein Manipulierer. Ich bin entnervt und wütend."

Serientäter mit Geschichte
Evrad war in den 70er und 80er Jahren mehrfach wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt worden. Kurz nach Verbüßung einer 18-jährigen Haftstrafe war er 2007 unter dem Verdacht verhaftet worden, den fünfjährigen Enis in Roubaix verschleppt und missbraucht zu haben. Evrad soll selbst als Kind missbraucht worden sein.

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