Jene zwei Touristen, die bei einem Tauchausflug vergessen und 19 Stunden neben Haien verharren mussten, sollen nun zur Kasse gebeten werden.
Nachdem sie in australischen Gewässern 19 Stunden unter Haien überlebt haben, droht zwei Tauchern neues Ungemach: Der Brite Richard Neely und seine US-Tauchpartnerin Allyson Dalton sollen sich laut Zeitungsberichten vom Montag an den Kosten für ihre Rettung beteiligen. Hintergrund dieser Forderung sind Berichte, dass die beiden Touristen ihr Abenteuer für mehrere hunderttausend Pfund an eine britische Boulevardzeitung verkauften. "Wenn sie von der Geschichte profitieren, sollten sie auch etwas zurückgeben", forderte unter anderem die Regierungschefin von Queensland, Anna Bligh.
19 Stunden unter Haien
Zu Queensland gehört das Great Barrier
Reef, wo die beiden Taucher am Freitag ihr Ausflugsboot aus den Augen
verloren hatten. Sie trieben daraufhin 19 Stunden in den von Haien
bevölkertem Gewässer, bevor sie von Hubschraubern aus erspäht und
schließlich gerettet wurden. Die Rettungskräfte sprachen von einem
außergewöhnlichen Glücksfall für den 38-jährigen Mann und die 40-jährige
Frau.
Der Zwischenfall rief in Australien einen tragischen Fall aus dem Jahr 1998 in Erinnerung. Damals war das US-Ehepaar Tom und Eileen Lonergan beim Tauchen am Great Barrier Reef von der Gruppe vergessen worden. Erst zwei Tage später alarmierten die Veranstalter des Tauchausflugs die Rettungskräfte, doch außer einem zerfetzten Stück von Eileen Lonergans Taucheranzug wurde von den beiden keine Spur gefunden. Ein Verfahren kam zu dem Ergebnis, dass die beiden entweder ertranken oder von Haien getötet wurden. Der Skipper des Tauchbootes wurde wegen Totschlags angeklagt, letztlich aber freigesprochen. Seither gelten bei Tauchausflügen strengere Regeln, vor allem beim Durchzählen der anwesenden Teilnehmer.