Die beiden Fischer aus Burma wurden von australischen Behörden vor Cape York entdeckt. Sie hatten einen "Mordsdurst" und seltsame Wunden.
Zwei Schiffbrüchige aus Burma haben 25 Tage in einer Kühlbox auf hoher See überlebt. Die beiden Männer wurden bei einem Hubschrauber-Routineflug der Küstenwache vor Cape York im Norden des Landes entdeckt und gerettet. Sie waren nach eigenen Worten kurz vor Weihnachten mit einem thailändischen Fischkutter gekentert.
"Mordsdurst"
Eine Hubschrauberbesatzung der
Küstenwache entdeckte die große rote Kühlbox mit den beiden Männern am
Samstag bei einem Flug über der Torres-Straße vor Cape York, wie die
australische Schifffahrtsbehörde AMSA berichtete. Die Piloten nahmen die
Schiffbrüchigen sofort an Bord:
Ihre ersten Worte waren 'Können wir etwas zu trinken haben?'", berichtete ein Sprecher der Hubschrauberbesatzung. "Sie hatten einen Mordsdurst", ergänzte Pilot Terry Gadenne: "In kürzester Zeit haben sie zwei Liter Wasser getrunken." Die beiden Männer hätten verbrennungsähnliche Wunden an den Beinen gehabt und seien in schlechter Verfassung gewesen. "Wir haben sie direkt ins Krankenhaus geflogen."
Am 23. Dezember gesunken
Nach eigenen Worten waren die Burmaner
an Bord eines zehn Meter langen thailändischen Fischkutters, der etwa am 23.
Dezember sank. Sie hätten die übrigen 18 Besatzungsmitglieder ohne
Rettungswesten im Meer schwimmen sehen, berichteten sie. In der Kühlbox
seien sie 25 Tage lang im Meer getrieben.
Regenschauer versorgte sie mit Trinkwasser
Die nordaustralische
Küste war in den vergangenen Wochen von heftigen Stürmen mit starken
Regenfällen heimgesucht worden. Für die Schiffbrüchigen könnte sich das als
Glück im Unglück erwiesen haben, wie Hubschrauberpilot Gadenne mutmaßte: "Das
könnte sie mit Trinkwasser versorgt haben." Unklar blieb, wovon
sich die beiden Männer ernährt haben. Medien spekulierten, in der
ursprünglich zur Fisch-Kühlung genutzten großen Kühlbox seien noch Fische
gelegen. Die Retter und das Krankenhaus, in dem die Burmaner behandelt
wurden, konnten dazu keine Angaben machen.
In guter Verfassung
Nach den Worten einer Krankenhaussprecherin
wurden die zwischen 20 und 30 Jahre alten Männer am Dienstag aus dem
Thursday Island Hospital im Norden von Queensland entlassen. Sie seien in
guter Verfassung. Sie wurden zunächst in einem Motel untergebracht, wie ein
Sprecher des australischen Einwanderungsministeriums sagte. Die
Schiffbrüchigen hätten keine Papiere bei sich. Bei allem Verständnis für die "besonderen
Umstände" ihrer Ankunft in Australien müssten zunächst ihre
Identität und ihre weiteren Pläne geklärt werden, sagte der Sprecher. "Wenn
sie Schutz suchen, werden wir das natürlich prüfen. Wenn sie nach Hause
zurückkehren wollen, werden wir ihnen dabei helfen."