Am 18. Jänner erneut vor Gericht

Utöya-Attentäter Breivik will vorzeitig aus dem Knast

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Nach norwegischem Recht hat Breivik nach zehn Jahren das Recht, um Freilassung auf Probe anzusuchen. Das will der Attentäter nun versuchen.

Ein Gericht in Telemark entscheidet am 18. Jänner über das Freilassungsansuchen des Attentäters von Utöya, Anders Behring Breivik. Der Termin wurde am Sonntag bekannt gegeben. Breivik, der sich mittlerweile Fjotolf Hansen nennt, hatte schon vergangenes Jahr um vorzeitige Freilassung auf Probe angesucht. Dieses Ansinnen wurde von der norwegischen Staatsanwaltschaft aber abgelehnt, weshalb eine Gerichtsentscheidung notwendig wurde.

Breivik war für den Mord an 77 Menschen im Osloer Regierungsviertel und auf der Insel Utöya am 22. Juli 2011 im Jahr darauf zu 21 Jahren Sicherheitsverwahrung verurteilt worden. Nach norwegischem Recht hat er nach zehn Jahren das Recht, um Freilassung auf Probe anzusuchen.

Kosten für Gedenkstätte laufen aus dem Ruder

Indes laufen die Kosten für das Mahnmal auf der Insel Utöya zusehends aus dem Ruder. Nach neuesten Schätzungen kostet die Gedenkstätte nun über 70 Mio. Euro. Der letztgültige Kostenvoranschlag lautete 51 Mio. Euro. Ursprünglich sollte das Mahnmal an einer anderen Stelle errichtet werden und überhaupt nur 4 Mio. Euro kosten.

Laut dem zuständigen Kommunalministerium erwiesen sich unter anderem die Bodenverhältnisse auf der Insel als schlechter als angenommen und erforderten so technische Adaptionen. Einsprüche von Anrainern führten zu einem vorübergehenden Baustopp. Weitere Verzögerungen ergaben sich durch pandemiebedingte Lieferengpässe bei den Baumaterialien und Personalmangel.

Kommunalministerin Gunn Karin Gjul bezeichnete die Kostenexplosion gegenüber dem norwegischen Rundfunk (NRK) als "bedauerlich", betonte jedoch, die Mitte-Links-Regierung halte an der Entscheidung der früheren Regierung fest und peile eine Eröffnung der Gedenkstätte im Frühjahr an. Baubeginn der Gedenkstätte war im August 2020, die Einweihung war ursprünglich zum zehnten Jahrestag der Anschläge im vergangenen Juli geplant. 

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