Pakistan

Acht Tote bei Anschlag auf Mädchenschule

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Unter den Opfern befinden sich auch drei US-Soldaten. Die Schule stürzte ein.

Bei einem Bombenanschlag im Nordwesten Pakistans sind am Mittwoch mindestens acht Menschen getötet worden, darunter drei US-Soldaten. Außerdem kamen nach Polizeiangaben drei Schülerinnen, ein pakistanischer Soldat und ein Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma bei der Explosion am Mittwoch ums Leben. Mindestens 76 Menschen seien verletzt worden, die meisten davon Schülerinnen. Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich dazu, den Sprengsatz neben einer Mädchenschule ferngezündet zu haben. Sie drohten mit weiteren Attentaten auf US-Bürger.

Drei US-Soldaten getötet
Der pakistanische Armeesprecher General Athar Abbas sagte, die drei getöteten US-Soldaten seien Ausbildner für die paramilitärischen Grenztruppen (Frontier Corps/FC) gewesen. Die FC-Truppen eskortierten Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und Journalisten, die an der Wiedereröffnung einer zuvor von Aufständischen zerstörten Mädchenschule in Maidan in der Region Lower Dir teilnehmen wollten. Zu der Explosion kam es vor einer anderen Mädchenschule in dem Ort Koto. Die Polizei ging davon aus, dass sich ein Selbstmordattentäter in einem Auto in die Luft sprengte.

Die US-Botschaft in Islamabad bestätigte, dass drei US-Soldaten getötet und zwei weitere verletzt wurden. Die Botschaft teilte mit, die US-Amerikaner seien vom Frontier Corps eingeladen worden, die Truppen auszubilden. Die Soldaten hätten an der Einweihung der Mädchenschule in Lower Dir teilnehmen wollen, die mit finanzieller Hilfe der USA wieder aufgebaut worden sei. "Die USA verurteilen diesen brutalen terroristischen Bombenanschlag."

Unter Trümmern begraben
Das Schulgebäude, vor dem der Sprengsatz explodierte, stürzte ein, Schülerinnen wurden unter den Trümmern begraben. Drei Fahrzeuge des Militärkonvois wurden bei der Explosion zerstört. "Nach der Explosion war überall Rauch und Staub und Menschen schrien um Hilfe", sagte der Journalist Haroon Rashi, der in dem Konvoi mitfuhr.

Der Region an der Grenze zu Afghanistan gilt als Hochburg für Aufständische. Die Taliban haben mehrfach Anschläge auf Mädchenschulen verübt. Während ihrer Herrschaft in Afghanistan hatten sie die Bildungsmöglichkeiten für Mädchen und Frauen massiv eingeschränkt.

31 Tote nach Drohnenangriff
In der Region in der Nordwest-Grenzprovinz war die Armee im vergangenen Frühjahr mit einer Großoffensive gegen die Taliban vorgegangen. Dabei waren in Lower Dir, Swat und anderen Distrikten zahlreiche radikal-islamische Aufständische getötet worden. Obwohl die Regierung die Kontrolle über weite Teile der Gegend zurückeroberte, verüben die Taliban von ihren Verstecken in den Bergen aus immer wieder Anschläge.

Seit dem Anschlag auf CIA-Mitarbeiter in Afghanistan im Dezember geht das US-Militär verstärkt mit unbemannten Kampfflugzeugen gegen Aufständische in der pakistanischen Grenzregion vor. Dem bisher größten Raketenangriff in der Gegend am Dienstag fielen nach jüngsten Angaben aus Sicherheitskreisen 31 Menschen zum Opfer.

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