Bayerns Wirtschaftsminister lehnte einen Wechsel nach Berlin stets ab.
Für Erwin Huber (CSU) ist sein bisheriger Job als bayerischer Wirtschaftsminister eigentlich nur die zweitbeste Lösung. Viel lieber wäre der 60-Jährige längst Ministerpräsident geworden. Diesen Traum machte jedoch Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) mit seinem Rückzieher von einem Berliner Ministeramt zunichte im Herbst 2005 zunichte. Dennoch könnte Huber bald ein Erbe Stoibers antreten - zwar nicht als Regierungschef, aber als CSU-Vorsitzender. Als "Allzweckwaffe" hat sich der Mann aus Niederbayern in den vergangenen Jahren unverzichtbar gemacht und sich auch in der CDU einen exzellenten Ruf erworben.
Zahlreiche hohe Positionen
Seit 1978 im Landtag, berief Franz
Josef Strauß den forschen Huber zehn Jahre später zum CSU-Generalsekretär.
1994 holte Stoiber ihn in die Staatskanzlei, gut ein Jahr später bekam der
einstige Steuerinspektor seinen Traumjob als Finanzminister. 1998 wurde er
Staatskanzleichef. Die undankbare Aufgabe als zweiter Mann hinter Stoiber
erfüllte Huber stets loyal. Seit 2003 geriet er als Hauptarchitekt der
Verwaltungsreform in Bayern in die Schusslinie von Opposition und
Lobbyverbänden. Die Verwaltungsreform kostete ihn auch Popularität in der
CSU-Landtagsfraktion.
Maßgeblich schrieb Huber 2005 am Unions-Wahlprogramm mit, auch war er in führender Rolle für die CSU an den Koalitionsverhandlungen beteiligt. Einen Wechsel nach Berlin hatte Huber stets abgelehnt, obwohl ihm von CDU-Seite her die Türen offen gestanden hätten.