58 Prozent der Stimmen

Amtsinhaber Kaboré gewinnt Wahlen in Burkina Faso

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Keine Stichwahl notwendig - Opposition will Ergebnis offenbar nicht anerkennen.

Ouagadougou. Amtsinhaber Roch Marc Christian Kaboré hat die Präsidentenwahlen in Burkina Faso vom Sonntag laut offiziellen Ergebnissen gewonnen. Mit knapp 58 Prozent der Stimmen sicherte sich Kaboré den Sieg bereits im ersten Wahldurchgang, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Hinter ihm lagen mit großem Abstand die Oppositionskandidaten Eddie Komboigo, Chef der Partei des 2014 entmachteten Langzeitpräsidenten Blaise Compaoré mit 15 sowie Zephirin Diabre mit 12 Prozent.
 
Beobachter waren zuletzt von einem knapperen Resultat und einer Entscheidung erst in der Stichwahl ausgegangen, die notwendig geworden wäre, hätte kein Kandidat über 50 Prozent der Stimmen erreicht.
 
Kaboré wird vor allem die instabile Lage in dem westafrikanischen Land wegen des wachsenden Extremismus angelastet. Auf gut einem Fünftel des Staatsgebiets konnte die Wahl wegen Sicherheitsbedenken nicht abgehalten werden, über mehrere Regionen hat die Regierung die Kontrolle verloren.
 
Die Opposition hatte bereits Anfang der Woche erklärt, die Wahl sei "von Betrug begleitet" gewesen, so dass sie die Ergebnisse wegen der "Unregelmäßigkeiten" nicht anerkennen werde.
 
Burkina Faso, das bis 1960 als Obervolta Teil Französisch-Westafrikas war und Anfang August seinen 60. Unabhängigkeitstag feierte, zählt nach wie vor zu den ärmsten Staaten weltweit. Die Lebenserwartung in dem muslimisch geprägten Land liegt bei 61 Jahren, das BIP pro Kopf bei rund 770 US-Dollar. Im Human Development Index (HDI) der Vereinten Nationen belegt das Land Rang 182 (von 189). Seit 1992 ist Burkina Faso Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (EZA). Österreich finanziert in dem 20-Millionen-Einwohnerland, das mehr als dreimal so groß ist wie Österreich, mehrere Projekte, vor allem im Bereich Bildung und Ausbildung, Wasser, erneuerbare Energie und Gesundheit.
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