Zorn auf USA

Ausgangssperre in Honduras wg. Krawalle

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Am Protestmarsch gegen die Regierung nahmen rund 10.000 Teilnehmer teil.

Nach wiederholten Gewaltakten von Zelaya-Anhängern gegen US-Geschäfte hat die honduranische Übergangsregierung eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Informationsminister Rene Zepeda sagte am Dienstagabend (Ortszeit), das Verbot gelte für die Dauer von 22.00 bis 5.00 Uhr und sei auf die Hauptstadt Tegucigalpa beschränkt. Zu den Ausschreitungen war es nach einem Protestmarsch gekommen, bei dem rund 10.000 Menschen eine Rückkehr des aus dem Amt geputschten Präsidenten Manuel Zelaya forderten.

Ausschreitungen
Militante Gruppen griffen am Dienstagabend eine Reihe von US-Schnellrestaurants mit Steinen an und zertrümmerten die Fensterscheiben und Eingangstüren. Eines der Fast-Food-Restaurants im Zentrum von Tegucigalpa wurde mit Molotow-Cocktails in Brand gesetzt und zerstört. Auch ein Bus war in Flammen aufgegangen. Verletzt wurde lokalen Zeitungsberichten zufolge niemand.

USA im visier
Damit richtet sich der Zorn der Gegner der neuen Regierung zunehmend gegen die USA. Bereits in der vergangenen Woche hatten gewaltbereite Studenten US-Restaurants in der Nähe der Nationalen Universität in der Hauptstadt attackiert. Die Parteigänger Zelayas, der am 28. Juni gestürzt worden war, werfen Washington vor, die Fäden in dem Staatsstreich gezogen zu haben und Zelayas Rückkehr an die Macht zu hintertreiben.

Die Demonstranten strömten aus anderen Landesteilen nach Tegucigalpa, mit Landesfahnen und Transparenten, auf denen die Absetzung der Interimsregierung gefordert wurde. Zelayas Frau Xiomara Castro begrüßte die Menge und sagte mit Blick auf den Sturz ihres Mannes: "Der Widerstand dauert jetzt 45 Tage, und das Volk ist immer noch auf den Straßen." Weitere 4.000 Demonstranten kamen in San Pedro Sula zusammen, der zweitgrößten Stadt des mittelamerikanischen Landes.

Protestmarsch
Der Protestmarsch nach Tegucigalpa sollte ursprünglich mit der Ankunft einer Delegation der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) zusammenfallen. Diese hat sich aber verzögert, weil die Interimsregierung unter Roberto Micheletti Einwände gegen die Teilnahme von OAS-Generalsekretär Miguel Insulza erhoben hat und diesen nur als Beobachter einreisen lassen will. Insulza sagte am Dienstag in Washington, die Delegation werde jetzt voraussichtlich Ende nächster Woche nach Honduras reisen. Die OAS will Micheletti dazu bewegen, den Plan des im Konflikt vermittelnden costaricanischen Präsidenten Oscar Arias anzunehmen. Dieser sieht vor, dass Zelaya vor den vorgezogenen Präsidentschaftswahlen ins Amt zurückkehrt.

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