Ein französischer Soldat der europäischen Friedenstruppe im Tschad (EUFOR) wird nach einem Schusswechsel im sudanesischen Grenzgebiet vermisst
Sein Militärfahrzeug hatte am Montag versehentlich die Grenze zwischen dem Tschad und dem Sudan überquert und war beschossen worden. Der Mitfahrer, ebenfalls ein französischer Soldat, wurde verletzt.
Offenbar hatte es sich um eine Schießerei mit sudanesischen Truppen gehandelt. "Alles deutet darauf hin, dass sudanesische Soldaten in den Zwischenfall verwickelt waren", sagte der französische Verteidigungsminister Hervé Morin am Dienstag. Frankreich habe die sudanesischen Behörden gebeten, bei der Suche nach dem Soldaten zu helfen.
Versehentlich Grenze überquert?
Der Sudan erklärte, es wisse
nichts über den Verschwundenen, berichtete aber von Kämpfen zwischen
sudanesischen Truppen und "weißen Soldaten". Eine Zivilperson sei bei er
Schießerei getötet worden, hieß es. "Die Grenze ist nicht
klar markiert, deshalb ist es verständlich, dass er sie versehentlich
überquert hat", sagte EUFOR-Pressesprecher Oberstleutnant Patrick Poulain am
Dienstag in der tschadischen Hauptstadt N'Djamena. "Wir nehmen den
Zwischenfall ernst", sagte Poulain. Nach EUFOR-Angaben führte ein
Navigationsfehler zu der Grenzüberquerung. Das Militärfahrzeuge sei in der
Region Tissi in den Sudan gelangt. In der Gegend treffen der Tschad, der
Sudan und die Zentralafrikanische Republik zusammen.
Ein Verletzter konnte gerettet werden
Der Sprecher sagte weiter,
ein Rettungsversuch habe feindliches Feuer ausgelöst. Mehrere andere
Fahrzeuge in der Region seien zur Hilfe geeilt. Die Soldaten hätten jedoch
nur den zerstörten Wagen vorgefunden und den verletzten Soldaten gerettet.
Der zweite Franzose sei verschwunden.
Unterdessen ging die Verlegung der österreichischen EUFOR-Truppe in den Tschad geht weiter.