Donald Trump hat sich mit einem brisanten Bericht des Wall Street Journal konfrontiert gesehen, der einen anstößigen Brief an Jeffrey Epstein enthüllt. Nachdem der Präsident versuchte, die Veröffentlichung zu stoppen, folgte eine unerwartete Kehrtwende.
Am Mittwoch ließ Donald Trump, als er das Weiße Haus verließ, einen merkwürdigen Satz über die Gerüchte rund um den toten Sexualverbrecher Jeffrey Epstein fallen: "Ich habe damit nichts zu tun!" Die Situation schien damit zunächst geklärt – bis eine exklusive Geschichte des Wall Street Journal am Donnerstagabend für politisches Erdbeben sorgte.
Der brisante Brief und die Reaktion Trumps
Laut dem Wall Street Journal bezieht sich der Brief auf einen Beitrag von Trump für ein Freundes-Album zum 50. Geburtstag von Epstein im Jahr 2003. Der Text umfasst eine handgemalte Silhouette einer nackten Frau, die mit der Unterschrift "Donald" in ihren Schamhaaren versehen ist. Trotz dieser Enttarnung gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass Trump in Epsteins illegalen Aktivitäten involviert war. Das Dokument widerspricht jedoch Trumps früheren Aussagen, in denen er Epstein als „flüchtig bekannten“ und „kein Fan“ von ihm war.
Der Brief belegt vor allem eine enge Beziehung zwischen Trump und Epstein und stellt die Erklärung des Präsidenten aus dem Jahr 2019 infrage, dass er nur „oberflächlich“ mit Epstein bekannt gewesen sei.
Trumps Versuche, den Artikel zu verhindern
Trump reagierte schnell auf die Veröffentlichung und wies die Authentizität des Briefes zurück. In einer Aussage erklärte er, dass es sich um „eine gefälschte Sache“ handle und er nie in seinem Leben Bilder gemalt habe. Kurze Zeit später setzte der Präsident noch einen drauf und erklärte, dass „diese Akten von James Comey, Barack Obama und Joe Biden erfunden“ worden seien. Warum gerade diese Personen – der ehemalige FBI-Chef und zwei Präsidenten – für die Erfindung dieser Dokumente verantwortlich sein sollten, erklärte Trump nicht weiter.
Trotz dieser vehementen Abwehrversuche ging der Artikel des Wall Street Journal weiter und stellte Trumps Versuche, das Erscheinen des Berichts zu verhindern, in den Mittelpunkt. Berichten zufolge hatte Trump Rupert Murdoch, den Verleger des Wall Street Journal, persönlich kontaktiert. Auch Emma Tucker, die Chefredakteurin der Zeitung, erhielt einen Anruf von Trump, um die Enthüllung zu unterdrücken.
Epsteins Geheimnisse und die wachsenden Spekulationen
Der Hintergrund des Berichts ist ebenso brisant: Epstein, der zwischen 2002 und 2005 minderjährige Mädchen missbrauchte, konnte sich 2008 durch einen fragwürdigen Deal der Strafverfolgung entziehen. Nachdem er 2019 verhaftet wurde, starb er in seiner Gefängniszelle. Bis heute gibt es zahlreiche Spekulationen über eine mögliche Fremdeinwirkung und eine geheime Liste prominenter Epstein-Kunden.
Trump selbst hatte in der Vergangenheit immer wieder Verschwörungstheorien zu Epstein verbreitet, doch seine jüngsten Aussagen über die „langweiligen Akten“ und „großen Schwindel“ stießen bei seinen Anhängern auf Verärgerung. Diese Haltung änderte sich jedoch prompt nach der Veröffentlichung des Artikels. Der Präsident schimpfte das Wall Street Journal als „widerliches und schmutziges Blatt“ und kündigte an, die Redaktion und Murdoch „bis auf die Knochen“ zu verklagen. Gleichzeitig forderte er die Veröffentlichung aller relevanten Unterlagen aus dem Epstein-Prozess, was die MAGA-Bewegung in einem möglichen Kulturkampf gegen „Fake News“ vereinnahmen könnte.
Reaktionen der Demokraten und der Öffentlichkeit
Doch die Demokraten zeigen sich skeptisch. Abgeordneter Robert Garcia erklärte, er traue keinem Verfahren, das von Justizministerin Pam Bondi geführt werde, und bezeichnete die Entwicklung als fortschreitend „größer“ werdende Geschichte. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, sämtliche FBI-Unterlagen und Epsteins Kundenliste zu veröffentlichen, doch seine jüngste Ankündigung bleibt hinter diesen Erwartungen zurück.
Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser neue Skandal auf Trumps politische Zukunft auswirken wird – vor allem bei seiner Anhängerschaft, die sich weiterhin auf die Veröffentlichung von Beweisen aus dem Epstein-Fall fokussiert.