Früherer Armeechef

Israels Minister Gantz: "Aus militärischer Sicht ist die Hamas besiegt"

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Mehr als sechs Monate nach Beginn des Krieges gegen die Hamas im Gazastreifen hält der israelische Minister Benny Gantz die islamistische Palästinenserorganisation weitestgehend für "besiegt".

"Aus militärischer Sicht ist die Hamas besiegt", sagte Gantz am Mittwoch in der Stadt Sderot. "Ihre Kämpfer sind ausgeschaltet oder abgetaucht, ihre Fähigkeiten sind beschränkt", führte er aus. Israel werde aber "weiter gegen das kämpfen", was noch von der Hamas "übrig" sei.

Der Sieg werde "Schritt für Schritt" kommen, sagte Gantz bei einem Treffen seiner Partei der Nationalen Einheit in Sderot im Süden Israels. Israel müsse sich aber dennoch auf einen langen Krieg einstellen.

Die israelischen Streitkräfte würden noch jahrelang in dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen kämpfen müssen, sagte Gantz. Kinder, die jetzt "in der Mittelschule" seien, würden "auch in Zukunft im Gazastreifen, im Westjordanland und an der Libanonfront kämpfen".

Offensive in Rafah bekräftigt

Der Oppositionsführer und frühere Armeechef und Verteidigungsminister Gantz war nach dem schwersten Angriff auf Israel seit seiner Staatsgründung einer nationalen Einheitsregierung unter der Führung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beigetreten. Bei seinem Auftritt in Sderot bekräftigte er Netanyahus Kurs hinsichtlich einer geplanten Offensive in Rafah.

Die Armee werde wieder in den südlichen Gazastreifen vorstoßen, sagte Gantz. "Wir werden in Rafah einmarschieren. Wir werden nach Khan Younis zurückkehren", führte er aus. "Wir werden in Gaza überall dort operieren, wo es terroristische Ziele gibt."

Israel zufolge ist die Stadt an der Grenze zu Ägypten die letzte verbliebene Hochburg der radikalislamischen Hamas in dem Palästinensergebiet. Ungeachtet internationaler Kritik hält Israel an seinen Plänen für eine Offensive fest. Am Wochenende hatte die israelische Armee den Rückzug aus Chan Junis angekündigt.

Krieg seit 7. Oktober

Der Krieg im Gazastreifen war durch den brutalen Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Bei dem Großangriff der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften islamistischen Hamas wurden israelischen Angaben zufolge mindestens 1160 Menschen getötet, rund 250 wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion auf den Angriff startete Israel einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen, zunächst vor allem im Norden des Palästinensergebiets, dann in der als Hamas-Hochburg geltenden Stadt Khan Younis. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bisher mehr als 33.300 Menschen getötet.

Auch im israelisch-libanesischen Grenzgebiet haben die Spannungen seit Beginn des Krieges im Gazastreifen zugenommen. Fast täglich kommt es dort zu Beschuss zwischen Israel und der vom Iran unterstützten und mit der Hamas verbündeten Hisbollah - was zuletzt die Furcht vor einer Eskalation in der Region schürte.

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